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Wirtschaft: Porsche und Audi liegen vorn

Zum Auftakt sind die Konzerne optimistisch / Smart erhöht das Verkaufsziel, VW will sparsamer werden

Genf/Berlin - Wer den Dreisatz einer angeschlagenen Branche verstehen will, der ist auf dem Genfer Autosalon richtig: Wir zeigen, was wir haben. Was wir haben ist Spitze. Und was Spitze ist, das wird sich gut verkaufen. Bevor am Donnerstag das Publikum die mehr als 70 Premieren bewundern darf, machten sich die deutschen Hersteller mit einem Schaulaufen der Topmanager Mut – und schickten reichlich gute Nachrichten in die Spur. Die überraschendste Meldung kam von Smart-Chef Ulrich Walker: Der Zweisitzer verkauft sich neuerdings besser als erwartet. Die Zahl der Händler wächst beständig; die Produktion fürs laufende Jahr wird um 5000 erhöht.

Im vergangenen Jahr musste der Mutterkonzern Daimler-Chrysler der Marke noch ein 1,1 Milliarden Euro teures Sanierungsprogramm verordnen, 2007 soll Smart erstmals schwarze Zahlen schreiben. Zudem mehren sich die Signale, wonach die Marke im nächsten Jahr in den USA eingeführt wird. Bei der Smart-Konzernmutter wirkte der Optimismus etwas bemühter. „Im Februar war der Absatz bei Mercedes erfreulich“, umschrieb Daimler-Chrysler-Vorstandschef Dieter Zetsche vorsichtig die Lage, „aber der Angebotsdruck im oberen Preissegment bleibt“. Im Klartext bedeutet das auch: Im Moment deutet nichts darauf hin, dass Mercedes die an BMW verlorene Marktführerschaft zurückgewinnen könnte. Die Bayern strotzen vor Selbstbewusstsein und haben dazu allen Grund. Die neuesten Verkaufszahlen liegen 15 Prozent über denen des Vorjahres.

Dass eine schwierige Marktlage nicht zwingend schlechte Verkaufszahlen bedeuten muss, zeigen zwei Marken: Porsche und Audi sind auch 2006 auf dem Weg zu neuen Rekorden. Porsche meldet ein Absatzplus von 18 Prozent, und Audi lieferte in den beiden ersten Monaten dieses Jahres sogar 20 Prozent mehr Autos aus als im Vorjahr. Um sechs Prozent könne der Umsatz 2006 wachsen, ließ Audi-Chef Martin Winterkorn in Genf verlauten – ein Ergebnis, das noch besser ausfallen dürfte, wenn der Offroader Q7 soviel Erfolg haben wird, wie die Reaktionen nach der Vorstellung vermuten lassen. Allerdings gibt es den Großraumwagen noch nicht mit Hybridantrieb.

BMW machte eine Kampfansage an den Erzrivalen Mercedes: „Wir sind jetzt vorne und wir wollen auch vorne bleiben“, sagte BMW-Chef Helmut Panke. Im Februar verzeichnete BMW erneut zweistellige Zuwachsraten und einen Absatzrekord für Februar. Im vergangenen Jahr hatte der Konzern 1,127 Millionen Fahrzeuge verkauft und damit erstmals den Konkurrenten Mercedes überholt. Im Februar sei der Absatzzuwachs in etwa so hoch ausgefallen wie im Januar, als die Zahl der Verkäufe um knapp 15 Prozent zulegte. Allerdings wird sich das Wachstum in der Gruppe im Lauf des Jahres zyklusbedingt abschwächen. Im Gesamtjahr werde der Zuwachs daher niedriger ausfallen als 2005, sagte Panke.

VW-Markenchef Wolfgang Bernhard gab in Genf bekannt, dass die Gespräche mit dem Betriebsrat über das Sanierungsprogramm „sehr gut“ laufen. Unternehmenschef Bernd Pischetsrieder betonte, eine „Hire-and-Fire-Politik“ werde es bei VW nicht geben. „Auch das ist Teil unserer Strategie: Das Wissenskapital unserer Mitarbeiter bleibt unsere wichtigste Ressource.“

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