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Wirtschaft: Postbank gewinnt 100 000 neue Kunden

Geldinstitut verdient in ersten drei Monaten fast 20 Prozent mehr / Integration von BHW läuft nach Plan

Bonn/Berlin – Die Postbank verdient nicht nur prächtig, sie gewinnt auch Kunden hinzu. In den ersten drei Monaten des laufenden Jahres verzeichnete die börsennotierte Tochter der Deutschen Post rund 245 000 Neukunden, netto blieb ein Zuwachs von rund 100 000. Insgesamt betreut die Postbank nun 14,6 Millionen Menschen – deutlich mehr als jedes andere Geldinstitut in Deutschland. Vorstandschef Wulf von Schimmelmann sagte am Montag, die Bank sei auf gutem Weg, das anvisierte Ziel von 900 000 Neukunden für das laufende Jahr zu erreichen. Auch mit dem Gewinn zeigte sich von Schimmelmann zufrieden: Von Januar bis März verdiente die Postbank mit 134 Millionen Euro fast 20 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Das Verhältnis von Kosten und Einnahmen - eine entscheidende Kennzahl für den Geschäftserfolg von Banken – verbesserte sich von 76 auf 71,7 Prozent.

„Die neue Postbank-Gruppe ist sehr gut in das Jahr 2006 gestartet und wir hoffen, dass das in den nächsten Quartalen so weitergeht“, sagte von Schimmelmann. Im Gesamtjahr will er trotz Integrationskosten für den übernommenen Baufinanzierer BHW den Gewinn „spürbar“ verbessern.

Im Oktober vergangenen Jahres hatte die Postbank für rund 1,4 Milliarden Euro die Mehrheit an BHW gekauft. Wie die Bank mitteilte, nehmen die 4200 BHW-Berater die Postbank-Produkte wie Girokonto und Kreditkarten schrittweise in ihr Angebot auf. Bis zum Sommer sollen sie direkten Zugang zu den Kunden der Postbank erhalten, um gezielt Bauspar- und Baufinanzierungsprodukte anzubieten. Seit Jahresbeginn betreibt die Postbank auch ein eigenes Filialnetz, nachdem sie 850 Zweigstellen der Deutschen Post samt den 9500 Mitarbeitern übernommen hat. Postbank-Chef von Schimmelmann hatte im März angekündigt, die Integration von BHW und Postfilialen werde voraussichtlich Arbeitsplätze kosten.

Die Börse zeigte sich trotz der guten Zahlen enttäuscht, einige Analysten hatten mit einem noch höheren Gewinn gerechnet. Im allgemeinen Abwärtssog des Marktes verlor die Aktie bis zum Nachmittag rund drei Prozent. stek/dpa

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