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Wirtschaft: Premiere setzt auf Fußball und Lotto

Abo-Sender erhöht Gewinnprognose/Kooperation mit Glücksspielfirma Fluxx

Düsseldorf - Beim Abo-Fernsehsender Premiere wächst trotz der schwierigen Binnenkonjunktur die Zuversicht. Dafür sorgt insbesondere die steigende Zahl der Abonnenten. Der Sender gewann im dritten Quartal um 96000 hinzu und zählt jetzt 3,41 Millionen Abonnenten. Das entspricht einer Steigerung zum Vorjahreszeitraum um 13 Prozent. „Premiere ist gut positioniert, um die ehrgeizigen Jahresziele zu erreichen“, sagte Vorstandschef Georg Kofler.

Er gab sich am Dienstag äußerst optimistisch für das Gesamtjahr. „Wir erwarten im vierten Quartal einen Abonnentenzuwachs zwischen 150000 bis 190000.“ Zunehmend erwerben die Neukunden das teure Komplettpaket. Im Gegenzug sinkt die Kündigungsquote. „Das ist ein guter Start in das Weihnachtsgeschäft“, sagte Finanzvorstand Michael Börnicke.

Im dritten Quartal steigerte Premiere das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um annähernd 39 Prozent auf knapp 61 Millionen Euro. Damit hat der Bezahlsender die Prognosen der Analysten übertroffen. Premiere hob auch die Prognose für das Gesamtjahr an und erwartet jetzt ein operatives Ergebnis zwischen 130 und 140 Millionen Euro. Auch beim Umsatz ging es voran. Die Erlöse stiegen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um acht Prozent auf 779 Millionen Euro zu. Im Gesamtjahr will das Unternehmen einen Umsatz von über 1,1 Milliarden Euro erreichen.

Für den Erfolg von Premiere spielt die Bundesliga eine Schlüsselrolle. Kofler setzt dabei auf Verknappung der Übertragungsrechte. Er sprach sich für eine Ausstrahlung der Bundesliga-Partien im frei empfangbaren Fernsehen erst am späten Abend aus. „Wir begrüßen den Einstieg in die 22-Uhr-Ausstrahlung im frei empfangbaren Fernsehen“, sagte Kofler. Analysten glauben an die Strategie von Premiere. „Wenn die Neuverhandlung der Bundesliga eine wirklich spätere Ausstrahlung im frei empfangbaren Fernsehen erbringt, halte ich einen nachhaltigen Kundenzuwachs für wahrscheinlich“, sagte Analyst Stefan Weiss von der WestLB. Derzeit bewirbt sich Premiere mit mehr als zwei Dutzend weiteren Medienunternehmen um den Erwerb der Fernsehrechte an der Bundesliga ab 2006.

Für zusätzliche Erlöse sollen künftig Glücksspiele sorgen. Premiere steigt zusammen mit dem Kieler Glücksspielanbieter Fluxx in das Lotto-Geschäft ein. Fluxx wird von Dezember an Lotto-Tippgemeinschaften über den im Sommer gestarteten Kanal Premiere Win anbieten. Der Bezahlsender bietet bereits seit Monaten über Premiere Win Pferdewetten an. hps (HB)

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