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Privater Postdienst: Pin-Zusteller verzichten auf Urlaub

Der private Briefdienstleister Pin richtet sich auf schweres Jahr ein. Die Mitarbeiter werden auf Sparmaßnahmen eingeschworen. So sinkt zum Beispiel die Zahl der Urlaubstage für Zusteller um vier auf 21.

Die Mitarbeiter der Pin Mail AG kämpfen weiter um das Überleben ihres Unternehmens. „Wir sind bereit auf Urlaub zu verzichten und haben zugestimmt, dass die Zahl der Touren reduziert wird“, sagte der Pin-Betriebsratsvorsitzende Klaus Kosching dem Tagesspiegel am Sonntag. Die Zahl der Urlaubstage sinkt für die Mitarbeiter von 25 auf 21. Die Reduzierung der Touren bedeutet, dass die Zahl der auszutragenden Sendungen pro Mitarbeiter steigt. „Wir wollen unsere Jobs nicht verlieren“, erklärte Betriebsrat Kosching die Zugeständnisse.

Die Pin Mail AG macht als Briefdienstleister der Deutschen Post innerhalb Berlins Konkurrenz. Das Unternehmen gehört – wie der Tagesspiegel auch – zur Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck. Die Verlagsgruppe hatte die Anteile der Pin Mail AG im September vom Insolvenzverwalter der früheren Pin-Holding erworben. Von ehemals mehr als 100 Pin-Gesellschaften sind derzeit noch rund 20 im Bundesgebiet aktiv. Zu den Kunden der Berliner Pin gehört zum Beispiel das Land Berlin. Pin hat derzeit rund 1000 Mitarbeiter.

Etwa 20 Prozent der Briefsendungen innerhalb Berlins entfallen laut Vorstandschef Axel Stirl auf Pin. „Noch spüren wir die Wirtschaftskrise nicht“, sagte Stirl. „Aber wir müssen davon ausgehen, dass der eine oder andere Kunde in Berlin unter die Räder gerät. Mit den Sparmaßnahmen machen wir uns robust.“ Rund eine halbe Million Sendungen verarbeite Pin derzeit täglich. Ab Januar werde die Zahl unter 500 000 rutschen, erwartet Stirl. Die Zugeständnisse der Zusteller brächten eine Ersparnis von einer Million Euro. „Wir sind sehr stolz auf die Grundeinstellung unserer Mitarbeiter“, sagte Stirl. Derzeit erhalten die Zusteller den gesetzlichen Mindestlohn von 9,80 Euro pro Stunde. Mitte Dezember entscheidet das Oberverwaltungsgericht, ob die Einführung des Mindestlohns rechtens war. vis

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