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Wirtschaft: Pro-7-Aktien kosten 66 bis 72 DM

Deutliche Überzeichnung erwartet / Keine Aussage zur DividendeMünchen/Berlin (tmh/dr).Die Aktien der Pro 7 Media AG, Unterföhring bei München, kosten zwischen 66 und 72 DM.

Deutliche Überzeichnung erwartet / Keine Aussage zur Dividende

München/Berlin (tmh/dr).Die Aktien der Pro 7 Media AG, Unterföhring bei München, kosten zwischen 66 und 72 DM.Vom 24.Juni bis 3.Juli können Interessenten ihre Angebote bei Banken abgeben, sagte Firmenchef Georg Kofler als er am Montag in München Details zum ersten Börsengang eines deutschen TV-Unternehmens bekanntgab.Die Mindestorder beträgt 70 Stück.Den genauen Emissionspreis will der Börsenkandidat am 5.Juli um 19 Uhr 30 in den Pro-7-Nachrichten bekanntgeben.Bei einer erwarteten mehrfachen Überzeichnung dürfte der Emissionskurs nahe 72 DM liegen. Da 17,5 Mill.Vorzugsaktien an die Börse gehen, errechnet sich ein maximaler Zufluß von 1,26 Mrd.DM, von dem nur rund 180 Mill.DM beim Sender landen.Vor allem kommt der Börsengang Thomas Kirch zugute, der gut 1 Mrd.DM einstreichen dürfte.Zugleich behält der Sohn des Medienkaufmanns Leo Kirch mit 60 Prozent Stammaktien als Hauptaktionär das Sagen beim drittgrößten Privatsender und profitabelsten TV-Konzern Deutschlands.Erstmals notieren soll die Pro Sieben-Aktie am symbolträchtigen Datum 7.7.1997 in Frankfurt.Der Börsenprospekt schließt nicht aus, daß "noch 1997 Stammaktien an der Börse notieren werden".Für das laufende Jahr wollte Kofler das nicht bestätigen.Er rechnet aber mit diesem Schritt "vor dem Jahr 2000".Für Übernahme-Phantasien sei Pro 7 "auf absehbare Zeit" kein Kandidat.Binnen zwölf Monaten stünden maximal knapp zehn Prozent der Stammaktien aus dem Besitz von Thomas Kirch für die Börse zur Verfügung, ergänzte Finanzvorstand Lothar Lanz.40 Prozent der Stämme hält die Handelsgruppe Rewe.Entgegen üblicher Gepflogenheiten wollte Kofler keine Aussage zur Dividende machen, die Banken 1997 bei 40 Pfennig und 1,50 DM für 1998 sehen. Dem Unternehmen fließt neben maximal 180 Millionen DM aus dem Börsengang nochmals die gleiche Summe aus einer Erhöhung des Kapitals zu, die die Stammaktionäre Kirch und Rewe tragen.Die bis zu 360 Mill.DM will Kofler vor allem in mögliche Akquisitionen investieren.Pro 7 erwäge, neben der Tochter Kabel 1 einen dritten Sender zu kaufen.Zur Verbindung zur Kirch-Gruppe meinte Kofler, Pro 7 zahle an die Kirch-Gruppe von 1997 bis 1999 rund 850 Mill.DM für Senderechte.Für die Zukunft bestünde keine Abnahmepflicht.Der Bedarf an Programmen bis einschließlich des Jahres 2000 sei zu gut 70 Prozent gedeckt.Das sichere die Profite, die für 1997 auf gut 100 Mill.DM bei zuletzt 1,7 Mrd.DM Umsatz geschätzt werden, bis dahin weitgehend ab. Lauf den Worten von Harald Bochow, Abteilungsleiter Wertpapierservice und Research bei der Berliner Volksbank, verspricht die Aktie zumindest kurzfristig Gewinne.An der Börse werde schon über eine 20fache Überzeichnung spekuliert und vorbörsliche Kurse von um die 100 DM genannt.Mittelfristig stimme ihn die Nähe zur Kirch-Gruppe etwas nachdenklicher.Die Bankgesellschaft Berlin bestätigt Pro 7 eine sehr gute Ertragslage, warnt aber gleichzeitig, daß die Anleger eine höhere Volatilität der Aktie berücksichtigen müßten.

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