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Wirtschaft: Pro Sieben: Medienunternehmen deutlich im Plus

Mit einer deutlichen Ergebnissteigerung geht die Pro-Sieben-Gruppe in die Fusion mit Sat 1. Wie das Medienunternehmen am Montag in München mitteilte, stieg das Vorsteuerergebnis im ersten Halbjahr 2000 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 15 Prozent auf rund 220 Millionen Mark.

Mit einer deutlichen Ergebnissteigerung geht die Pro-Sieben-Gruppe in die Fusion mit Sat 1. Wie das Medienunternehmen am Montag in München mitteilte, stieg das Vorsteuerergebnis im ersten Halbjahr 2000 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 15 Prozent auf rund 220 Millionen Mark. Der Konzernumsatz habe sich um fünf Prozent auf etwa 1,1 Milliarden Mark erhöht. Für die ersten drei Quartale rechne der Vorstand mit einem zweistelligen Wachstum beim Ergebnis vor Steuern und einem einstelligen Wachstum beim Konzernumsatz.

"Die guten wirtschaftlichen Kennzahlen zeigen, dass wir trotz der intensiven Vorbereitungen für den Zusammenschluss mit Sat 1 unser Tagesgeschäft nicht aus den Augen verloren haben", sagte Pro-Sieben-Vorstandschef Urs Rohner. Er bezeichnete das Ergebnis als "hervorragende Ausgangsbasis" für den geplanten Zusammenschluss mit Sat 1. Am Dienstag stimmen die Hauptversammlung von Pro Sieben und die Gesellschafterversammlung von SAT 1 über den bevorstehenden Zusammenschluss der Sender ab.

Obwohl die Pro Sieben Media AG ihre Aktivitäten immer weiter auf Multimedia und Merchandising ausweitet, sind die Fernsehaktivitäten der Unternehmensgruppe mit einem Gesamtumsatz von rund 1,1 Milliarden Mark nach wie vor das Kerngeschäft. Das operative Ergebnis hat sich um elf Prozent auf 228 Millionen Mark erhöht.

Pro Sieben betreibt in Deutschland derzeit drei Fernsehsender und besitzt darüber hinaus die Nachrichtenagentur ddp. Zu Kabel 1 und Pro Sieben kam Anfang 2000 der Nachrichtensender N 24 hinzu. Flaggschiff mit einem Vorsteuerergebnis von über 200 Millionen Mark ist nach wie vor der Sender Pro Sieben, der insbesondere mit Spielfilmen bei den 14- bis 29-Jährigen erfolgreich ist. Kabel 1 wendet sich mit Spielfilmen, darunter Wiederholungen von Filmklassikern, und mit Shows wie "Glücksrad" an die etwas älteren Zuschauer. N 24 will der Konzern vor allem dem Berliner n-tv Marktanteile abjagen. N 24 und die Nachrichtenagentur ddp, die auf Grund der hohen Anfangsinvestitionen nach wie vor Verluste verzeichneten, erfüllen laut Rohner dennoch die Erwartungen. Die technische Reichweite von N 24 betrage derzeit rund 35 Prozent. Durch die genehmigte Einspeisung in die Kabelnetze von Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen werde der Sender bis Jahresende voraussichtlich 45 Prozent aller deutschen Kabelhaushalte erreichen. Das operative Ergebnis von ddp sei planmäßig bei minus 2,6 Millionen Euro gelegen.

Der börsennotierte Pro-Sieben-Konzern mit zuletzt gut 2,1 Milliarden Mark Umsatz und knapp 2000 Mitarbeitern gehört seit Herbst 1999 offiziell mehrheitlich zur Gruppe des Münchner Medienunternehmers Leo Kirch. Dessen Sohn Thomas Kirch gab seine Mehrheit von 58,4 Prozent der Stammaktien der Pro Sieben Media AG an die Kirch Media GmbH ab, in der die Gruppe die Film- und TV-Produktion, Programmlizenzen und den Sportrechtehandel bündelt. Weiterer Großaktionär ist noch die Kölner Rewe-Gruppe. An der Börse sind die stimmrechtslosen Vorzugsaktien notiert.

Mit dem Zusammenschluss von Sat 1 entsteht nach Pro-Sieben-Angaben das größte Fernsehunternehmen im deutschen Markt. Vorbehaltlich der Zustimmung durch Aktionäre und Gesellschafter werde der 1. Januar 2000 als Verschmelzungstag zu Grunde gelegt. Das Wertverhältnis des neuen Konzerns wurde mit 71,98 Prozent für die ProSieben-Gruppe und 28,02 Prozent für SAT 1 ermittelt. Hauptgesellschafter der neuen Pro Sieben Sat 1 Media AG wird die Kirch Media mit 88,52 der Stammaktien und 16,52 Prozent der Vorzugsaktien sein. Die Börse reagierte positiv auf die bevorstehende Fusion. Im vergangenen Jahr pendelte der Kurs der Pro-Sieben-Aktie meist zwischen 40 und 50 Euro. Seit vergangenem Herbst zog er aber stark an und erklomm ein neues Allzeithoch, am Montag lag der Kurs bei 172 Euro. Mittelfristig ist die Pro Sieben Sat 1 Media AG nach Einschätzung Rohners sogar ein Kandidat für den Deutschen Aktienindex Dax.

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