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Wirtschaft: Produktion für das Ausland soll den Expansionskurs verstärken

Die Bundesdruckerei ist weiter auf Expansionskurs und will insbesondere im Ausland wachsen. "Wir werden weiter zukaufen, um uns für den Wettbewerb zu stärken", erklärte Geschäftsführer Ernst-Theodor Menke bei der Vorstellung des Konzernabschlusses am Donnerstag in Berlin.

Die Bundesdruckerei ist weiter auf Expansionskurs und will insbesondere im Ausland wachsen. "Wir werden weiter zukaufen, um uns für den Wettbewerb zu stärken", erklärte Geschäftsführer Ernst-Theodor Menke bei der Vorstellung des Konzernabschlusses am Donnerstag in Berlin. Im vergangenen Geschäftsjahr blieb der Auslandsumsatz mit 4,5 Mill. DM jedoch noch hinter den Erwartungen zurück. "Für die kommenden Jahre streben wir einen Auslandsanteil von über zehn Prozent an", erklärte Menke. Derzeit liege er noch unter dieser Marke. Zum Vergleich: Der Bundesdruckerei-Konzern erwirtschaftete 1998 rund 35 Prozent des Umsatzes jenseits der Grenzen.

Erstmals stellte die Bundesdruckerei am Donnerstag eine Bilanz für die gesamte Gruppe vor. Derzeit ist der Konzern an sechs Unternehmen im Bereich der Sicherheitstechnik beteiligt, davon konzentriert sich insbesondere die ORGA Kartensysteme GmbH auf das internationale Geschäft. Die 3200 Mitarbeiter des Konzerns erwirtschafteten einen Umsatz von 793 Mill. DM. Der Gewinn belief sich auf 13 Mill. DM. Für das laufende Geschäftsjahr erwarte man einen Umsatz von 870 Mill. DM im Konzern, sagte Menke.

Die Geschäftsentwicklung in der Bundesdruckerei GmbH sei ebenfalls positiv verlaufen. So habe der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 20 Prozent auf 463 Mill. DM zugelegt. Der Jahresüberschuss zeigte einen Zuwachs von 67,4 Prozent auf 5,16 Mill. DM nach Steuern. Umsatz und Gewinn erreichten damit die besten Werte seit Umwandlung der Bundesdruckerei in eine GmbH im Jahr 1994. Die Beschäftigtenzahl wurde in den vergangenen Jahren auf 2200 gesenkt. "Diese Kopfzahl wollen wir beibehalten", so Menke. Das Investitionsvolumen belief sich auf 131 Mill. DM, im laufenden Geschäftsjahr sollen insgesamt nur noch 90 Mill. DM investiert werden.

"Wir verstehen uns zunehmend als Systemanbieter im Bereich der Hochsicherheitstechnik", erklärte Menke. Die Bundesdruckerei produziert neben Banknoten und Ausweisen auch Briefmarken, elektronische Publikationen sowie Hochsicherheits- und Identitätskarten. Zudem stammen 50 Prozent der vier Mill. Euro-Noten, die 2002 in Deutschland eingeführt werden, aus den Maschinen der Bundesdruckerei.

In Europa will sich die Bundesdruckerei auf die Produktion von Personaldokumenten konzentrieren. 1998 setzte sie mit dieser Sparte 200 Mill. DM um, für das laufende Jahr erwartet Geschäftsführer Menke einen Zuwachs auf 205 bis 210 Mill. DM. Derzeit ist die Bundesdruckerei an der Herstellung des EU-Führerscheins für Portugal und Schweden beteiligt und lieferte Personaldokumente nach Bosnien. "Wir bemühen uns auch um den Auftrag für das Kosovo", sagte Menke. Banknoten werden für Estland und einige Länder in Mittel- und Südamerika gedruckt.

Noch hält der Bund 100 Prozent an der Bundesdruckerei GmbH. Das Finanzministerium will jedoch bis zu 49 Prozent der Anteile veräußern. "Wir arbeiten an der Umsetzung des entsprechenden Kabinettbeschlusses", erklärte Menke dazu, wollte einen genauen Zeitplan jedoch nicht nennen.

jn

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