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Wirtschaft: Prognose der Telekom für dieses Jahr - Schon jetzt ist jeder Vierte mobil erreichbar

Gehört das stationäre Telefon auf dem Couchtisch schon bald der Vergangenheit an? Bis zum Jahresende könnte es in Deutschland bereits mehr Mobilfunk- als Festnetzanschlüsse geben, glaubt nicht nur Telekom-Chef Sommer.

Gehört das stationäre Telefon auf dem Couchtisch schon bald der Vergangenheit an? Bis zum Jahresende könnte es in Deutschland bereits mehr Mobilfunk- als Festnetzanschlüsse geben, glaubt nicht nur Telekom-Chef Sommer. Die Marktführer Mannesmann/Vodafone (D2) und Deutsche Telekom (D1) liefern sich einen Wettlauf um die Gunst der Kunden und sind fest entschlossen, sich bei der Versteigerung milliardenschwerer Multimedia-Lizenzen für den Mobilfunk der dritten Generation nicht ausbooten zu lassen.

An manchen Tagen verbuche die Mobilfunk-Tochter T-Mobil 50 000 Neukunden, berichtete Sommer am Mittwoch hochzufrieden bei der Jahrespressekonferenz seines Unternehmens. Halte dieser Trend an, werde T-Mobil im laufenden Jahr mehr als 10 Millionen Neuzugänge verzeichnen und damit die derzeitige Kundenzahl verdoppeln. Gerhard Thomas, Branchenexperte bei Andersen Consulting, sieht den Handy-Boom als Selbstläufer: "Die Firmen müssen eigentlich nur ihre Läden lange genug offen halten und genügend Telefonkarten parat haben."

Über 20 Millionen Handy-Nutzer gibt es derzeit in Deutschland. Jeder Vierte in Deutschland ist damit schon mobil erreichbar. "Telefonkunden werden den Hausanschluss aufgeben und sich ganz auf die mobile Seite beschränken", glaubt der Chef der Bonner Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post, Klaus Scheurle. Mit der Einführung des neuen, leistungsfähigeren Mobilfunkstandards UMTS blieben Festanschlüsse dann nur für Kunden interessant, die größere Datenmengen verschicken müssten.

Bei der Deutschen Telekom machen die Aktivitäten außerhalb der klassischen Telefonnetzkommunikation "mittlerweile fast die Hälfte unseres Umsatzes aus", sagte Sommer. Mobilfunk, Online-Dienste, Datenkommunikation- und Systemlösungen. Dieser kletterte im vergangenen Jahr um ein Prozent auf 35,5 Milliarden Euro (rund 69,4 Milliarden Mark) und stieg in den ersten drei Monaten um 1,1 auf 9,4 Milliarden Euro. Wegen drastisch gesenkter Preise sank der Konzernüberschuss allerdings 1999 um gut 44 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro. Im ersten Quartal des laufenden Jahres blieb er - ohne Berücksichtigung des Verkaufs von Global One und der Erlöse der Auslandstöchter - mit 500 Millionen Euro etwa auf Höhe der vergleichbaren Vorjahreszeit. Die Aktionäre sollen für 1999 wieder eine Dividende von 0,62 Euro je Aktie erhalten.

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