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Einen Großteil des Weihnachtsgelds geben Deutsche für Geschenke aus.

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Prognose des Einzelhandels: Weihnachtsgeschenke für 447 Euro

Die Deutschen wollen im November und Dezember laut Einzelhandels-Umfrage so viel Geld ausgeben wie noch nie. In Berlin ist der Weihnachtsmann knauseriger.

Von Maris Hubschmid

Berlin - Bald kommt es zum verschärften Ellenbogeneinsatz: Krisenstimmung und Onlinehandel zum Trotz dürfte es vor Weihnachten in den Innenstädten wieder richtig voll werden. Für die Monate November und Dezember rechnet der Handelsverband HDE auch in diesem Jahr mit einem deutlichen Umsatzplus – manche Segmente wie Spielwaren, Kosmetik und Schmuck machen zum Jahresende sogar gut ein Viertel ihres Gesamtgeschäfts. Die beste Nachricht für die Händler dabei: Die Deutschen wollen 2014 für Geschenke so viel Geld locker machen wie nie zuvor. Pro Kopf sollen laut einer Umfrage im Auftrag des Verbands durchschnittlich 447 Euro ausgegeben werden. Die stationären Händler profitieren am meisten, denn Einkaufszentren und Fachgeschäfte sind die beliebtesten Einkaufsquellen vor Warenhäusern und Fachmärkten wie Saturn oder Möbelhäusern. Die Bestellung über das Internet kommt dagegen im Ranking erst auf Platz fünf.

1,2 Prozent wird das Wachstum laut Verbandsprognose im Weihnachtsgeschäft gegenüber dem Vorjahr betragen, insgesamt sollen 85,5 Milliarden Euro bis zum Heiligabend zusammenkommen. Das stemmen Geschenke nicht allein. Rund die Hälfte aller Deutschen darf sich über ein Weihnachtsgeld freuen, von dem viele auch sich selbst belohnen. Üppig eingekauft wird im November und Dezember traditionell außerdem im Lebensmittelhandel. Nicht nur die Weihnachtsgans lassen sich die Deutschen etwas kosten, auch alkoholische Getränke und Süßigkeiten finden in diesen Wochen hohen Absatz. Das süße Geschäft ist diesmal trotz frühzeitigen Angebots erst im November richtig angelaufen : Im ungewöhnlich warmen Oktober stand vielen der Sinn noch nicht nach Lebkuchen. Ähnliches gilt für die Warengruppe Bekleidung. Auch hier hingen etliche Wintermäntel noch vor wenigen Wochen unberührt in den Läden. Vor allem deshalb fiel die Einzelhandelsstatistik zuletzt eher dürftig aus.

Im November kommt’s dafür nun umso dicker. Die Lage sei günstig, der Arbeitsmarkt stabil, das Durchschnittseinkommen bei niedriger Inflationsrate real sogar leicht gestiegen, sagte HDE-Präsident Josef Sanktjohanser am Dienstag. Nichtsdestotrotz werden die Berliner mit 409 Euro im Schnitt am wenigsten Geld in Geschenke ummünzen. Am großzügigsten schenkt das Christkind in Bayern ein, mit 509 Euro, ganzen hundert Euro mehr pro Kopf. Das ist aber wohl mehr eine Frage des Einkommens als eine der Geisteshaltung.

Auch an die Nächstenliebe der Lokführer appelliert der HDE: „Der Bahnstreik trifft viele Einzelhändler bis ins Mark“, klagt Sanktjohanser. Besonders an Samstagen bekämen Händler das zu spüren, wenn Menschen nicht wie gewohnt in die Innenstädte fänden.

Das beliebteste Geschenk ist übrigens der Geschenkgutschein, zeigt die Umfrage. Alle größeren Geschäfte bieten einen an. Als Last-Minute-Lösung tut’s aber auch ein selbstgebastelter, beruhigen die Experten – so erklären sie auch, dass zuletzt der Januar ein ungewöhnlich starker Verkaufsmonat war. Oh, du lange Weihnachtszeit. Maris Hubschmid

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