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Wirtschaft: Prozentor: Index-Prognose im Stundentakt

Die Kombination Start-up und Internet gilt mittlerweile fast als geächtet, nicht zuletzt deshalb, weil sich viele Anleger mit Web-Aktien verspekuliert haben und jetzt auf die ganze Technik schlecht zu sprechen sind. Dabei zeigt die Berliner Prozentor GmbH, dass sich das Internet weiterhin als hilfreiches Instrument bei Anlageentscheidungen erweisen kann.

Die Kombination Start-up und Internet gilt mittlerweile fast als geächtet, nicht zuletzt deshalb, weil sich viele Anleger mit Web-Aktien verspekuliert haben und jetzt auf die ganze Technik schlecht zu sprechen sind. Dabei zeigt die Berliner Prozentor GmbH, dass sich das Internet weiterhin als hilfreiches Instrument bei Anlageentscheidungen erweisen kann. Das Unternehmen bietet unter der fast schon nostalgischen Adresse www.happyyuppie.com eine Reihe von statistischen Analysen für die Börse an. Damit wird insofern Neuland betreten, als sich die Prognosen bisher die fundamentalen und technischen Analysten teilten. Die einen schauen auf die Unternehmensdaten, die anderen auf Kurvenverläufe.

"Bei der statistischen Analyse sind historische Zeitreihen der einzige Input", erklärt Holger Bartel, einer der Mitgründer von Prozentor. Ermittelt werden aus einer sehr großen Datenmenge so genannte zeitliche Abhängigkeitsstrukturen, aus denen heraus dann "ein paar Schritte in die Zukunft" - sprich Kursprognosen - abgeleitet werden. In der mathematisch-statistischen Welt solcher Prognosen auf Basis von Zeitreihen sind alle anderen Faktoren ausgeblendet. Gewinnwarnungen von Unternehmen oder Ad-hoc-Mitteilungen zum Jahresabschluss sind in dieser Logik ein "störendes Rauschen", das es auszuschalten gilt.

Genau hier muss der Anleger natürlich anders denken. Erst eine fundamentale Analyse, dann vielleicht technische Überlegungen und ganz am Schluss sollte als Abrundung ein Blick auf die statistische Prognose stehen. Denn der Computer erwartet im Extremfall auch dann steigende Kurse, wenn ein Unternehmen kurz vor dem Konkurs steht, nur weil die Zeitreihe ihm ein entsprechendes Signal liefert.

Generell gibt es aber einen wachsenden Bedarf für quantitative Modelle, die abseits fundamentaler Betrachtungen liegen, hat Fritz Oidtmann, Vorstand des Internet-Finanzinformationsanbieters Onvista, festgestellt.

Wie gut aber sind die Prognosemodelle, die auf Wahrscheinlichkeiten der Vergangenheit aufbauen? Gemessen an den Musterdepots von Prozentor sind einige Ergebnisse verblüffend. Beim Nemax-All-Share-Depot auf Stundenbasis, bei dem die Werte also sehr oft ausgetauscht werden, betrug das Performance-Plus von Anfang Januar bis Mai über 1900 Prozent, beim Nemax-50 waren es gut 200 Prozent. Bei den mittel- und langfristigen Prognosen sind die Ergebnisse viel weniger spektakulär, vereinzelt schlagen hier sogar die Indizes den Computer. Außerdem hätte man die extreme "Stunden-Performance" einiger Depots als Kleinanleger nie erreicht, da die Transaktionskosten nicht berücksichtigt werden.

pk

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