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Wirtschaft: PSI und Oracle modernisieren Berliner Sozialämter

BERLIN (mot).Das Berliner Software-Unternehmen PSI und die Oracle Deutschland GmbH werden in Zusammenarbeit mit der Berliner Sozialverwaltung eine neue Software für das Sozialwesen auf den Markt bringen, die nach Meinung der Beteiligten die Berliner Verwaltung effizienter, wirtschaftlicher und bürgernaher machen wird.

BERLIN (mot).Das Berliner Software-Unternehmen PSI und die Oracle Deutschland GmbH werden in Zusammenarbeit mit der Berliner Sozialverwaltung eine neue Software für das Sozialwesen auf den Markt bringen, die nach Meinung der Beteiligten die Berliner Verwaltung effizienter, wirtschaftlicher und bürgernaher machen wird.Das in Deutschland bisher einmalige System "Basis 3000" (Bundesweiter Allgemeiner Standard für Integrierte Sozialleistungen) soll künftig gemeinsam vermarktet und in Lizenz an andere deutsche Großstädte verkauft werden."Wir werden noch 1999 die ersten Pakete verkaufen", sagte PSI-Vorstandschef Dietrich Jaeschke am Montag bei der Vorstellung des Projektes.Verhandelt werde bereits mit drei größeren Städten, so Oracle Deutschland-Chef Wolfgang Jaeger.

"Das Land Berlin wird in den nächsten zwei Jahren alle 46 Sozialämter mit über 3000 Arbeitsplätzen mit der neuen Software ausstatten", kündigte Sozialsenatorin Beate Hübner (CDU) an."Basis 3000" sei das zur Zeit größte und innovativste Vorhaben im Bereich Informationstechnologie (IT) des Landes Berlin.Die neue Software ersetzt die zwischen 1994 und 1996 in den Sozialämtern installierte und inzwischen veraltete Datenverarbeitung.PSI war Jaeschke zufolge in den 90er Jahren für die Ersteinführung verantwortlich.Der Senat läßt sich nun im Rahmen der Verwaltungsreform die Einführung von "Basis 3000" insgesamt 15 Mill.DM kosten, PSI und Oracle gehen mit zunächst nicht näher bezifferten Investitionen in das Projekt.Oracle-Geschäftsführer Jaeger wollte nicht ausschließen, daß sich die beiden Unternehmen in ähnlichem Umfang wie das Land finanziell engagieren.Das sei abhängig vom notwendigen Aufwand und dem Erfolg der Vermarktung.

Vor allem die Bearbeitung der Sozialhilfe soll "Basis 3000" beschleunigen und vereinfachen.Bei Sozialhilfeausgaben von 3,4 Mrd.DM und über 270 000 Sozialhilfeempfängern sei Berlin auf ein leistungsfähiges und "punktgenau" arbeitendes IT-System angewiesen, sagte die Sozialsenatorin.Die neue Software solle auch den Leistungsmißbrauch in Berlin eindämmen.Dazu werde ein Datenabgleich zwischen den Bezirken und auch zwischen der Ausländerbehörde und dem Landeseinwohneramt möglich sein."Das ist mit dem Berliner Datenschutzbeauftragten abgestimmt", so Beate Hübner.

Mit der in einer von Oracle entwickelten sogenannten Drei-Schichten-Architektur konstruierten Software "Basis 3000" können die Ämter künftig über interne Netzwerke kommunizieren und zusammenarbeiten.Dabei wird die Masse der anfallenden Daten auf professionell verwalteten, zentralen Rechnern gespeichert.Die Datenbank kann dann fallweise über Anwendungs-Server vom Einzelplatz in den Sozialämtern aus angesteuert werden.Der Vorteil: Die einzelnen PCs verbrauchen weniger Speicherplatz, die Programme sind weniger komplex und entsprechend einfacher zu handhaben.

Die beteiligten Firmen wollen das neue System zusammen mit der Berliner Sozialverwaltung auf der diesjährigen Computermesse "Cebit 99" erstmals einer größeren Öffentlichkeit vorstellen.Mit nennenswerten Einnahmen aus dem Lizenzverkauf wird vom kommenden Jahr an gerechnet.PSI-Chef Jaeschke sieht Vermarktungschancen in über 80 Städten mit mehr als 100 000 Einwohnern und 50 regionalen Dienstleistern.

Wie Oracle Deutschland, eine Tochter des nach eigenen Angaben zweitgrößten Softwareherstellers der Welt, am Montag weiter mitteilte, hat das Unternehmen im Geschäftsjahr 1998 (31.Mai 1998) einen Umsatz von 670 Mill.DM erwirtschaftet.In Deutschland werden an 10 Standorten 1800 Mitarbeiter beschäftigt, davon 300 im Bereich Öffentliche Auftraggeber.Insgesamt erzielte der US-Konzern mit weltweit mehr als 38 000 Beschäftigten 1998 einen Umsatz von 7,1 Mrd.Dollar.

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