zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Puma freut sich auf die Fußball-WM

Sportartikelhersteller legt Rekordzahlen vor

Berlin - Nach dem siebten Rekordjahr in Folge will der Sportartikelhersteller Puma auch im Jahr der Fußball-WM noch einmal kräftig zulegen, um sich weltweit als Nummer drei der Branche zu etablieren. „Die Fußball-Weltmeisterschaft bietet eine riesige Chance“, sagte Puma-Vorstandschef Jochen Zeitz am Freitag bei der Bilanzvorlage in Nürnberg. Bis jetzt läuft es rund – zum Jahresende lagen die Auftragsbestände nach Puma-Angaben erstmals bei mehr als einer Milliarde Euro.

Zur Fußball-WM wird Puma allein zwölf der 32 WM-Teams ausrüsten und damit mehr als jeder Konkurrent. Außerdem kündigte Zeitz am Freitag an, in den WM-Städten Berlin, Hamburg und Stuttgart eigene Shops zu eröffnen. Allein in Deutschland sollen im Jahr der WM 300 neue Arbeitsplätze entstehen.

Das Unternehmen aus dem fränkischen Herzogenaurach ist weltweit die Nummer drei unter den Sportartikelherstellern – nach US-Branchenprimus Nike und dem deutschen Konkurrenten Adidas, der nach der milliardenschweren Übernahme des US-Konzerns Reebok im vergangenen Jahr näher an Nike herangerückt ist. Während Nike und Adidas sich stärker auf sportliche Funktionalität spezialisiert haben, ist Puma vor allem im Bereich Lifestyle sehr stark, der mittlerweile rund zwei Drittel des Umsatzes ausmacht. Analysten haben darin allerdings immer eine Gefahr gesehen, schließlich hätten wechselnde Modetrends Puma schnell zum Outsider machen können. Die Franken haben diese Bedenken ernst genommen und seit dem vergangenen Jahr ihr Engagement in Sportarten wie Laufen, Golf und Fußball deutlich ausgebaut. Weitere sollen folgen.

Das Geschäft läuft prächtig. Im vergangenen Jahr steigerte Puma den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 16,2 Prozent auf fast 1,8 Milliarden Euro. Der Konzerngewinn erhöhte sich um 10,5 Prozent auf 285,8 Millionen Euro. Vor allem im US-Markt, dem wichtigsten Sport-Markt der Welt, konnten die Franken Boden gutmachen, er trägt inzwischen ein Drittel zum Umsatz bei. Von den guten Zahlen werden auch die Aktionäre profitieren, sie können sich auf eine Verdoppelung der Dividende freuen.

„Die Zahlen waren sehr gut und deutlich besser als erwartet“, sagte Christian Schindler, Analyst der Landesbank Rheinland-Pfalz. Entsprechend positiv war die Reaktion der Börse: Der Aktienkurs stieg am Freitag um gut acht, zeitweise sogar um zehn Prozent.

Offen bleibt, ob Puma seine Unabhängigkeit bewahren kann. Gerüchte über eine Übernahme durch Nike hatten erst Anfang Februar die Börse bewegt. „Die Übernahmespekulationen sind noch nicht vorbei“, sagte Analyst Schindler. 75 Prozent der Puma-Aktien sind im Streubesitz, was eine Übernahme erleichtert. Größte Aktionäre sind die ehemaligen Tchibo-Eigner Günter und Daniela Herz. Sie halten über ihre Beteiligungsgesellschaft Mayfair 25,3 Prozent und damit eine Sperrminorität. Mayfair-Geschäftsführer Rainer Kutzner betonte, dass Mayfair nicht an einen Verkauf denkt.

Maren Peters

Zur Startseite