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© dpa

Puma: Stofftasche ersetzt Pappkarton

Puma will Kosten sparen und den traditionellen Schuhkarton durch wiederverwendbare Stofftaschen ersetzen. Andere Hersteller könnten folgen.

Der Sportartikelhersteller Puma verabschiedet sich vom traditionellen Schuhkarton und will stattdessen seine Schuhe künftig in wiederverwendbaren Stofftaschen verkaufen. Das gab das Unternehmen aus dem fränkischen Herzogenaurach am Dienstag in London bekannt. Im dortigen Designmuseum präsentierte Puma-Chef Jochen Zeitz die neue Verpackungsstrategie, die ab Mitte 2011 eingeführt werden soll. Ab dann sollen auch Kunststoffverpackungen und Plastiktüten der Vergangenheit angehören. Als Ersatz setzt Puma auf biologisch abbaubare Tüten aus Maisstärke.

Von der neuen Strategie erhofft sich der Konzern geringere Materialkosten. Ein Sparpotenzial von mehr als 60 Prozent wurde am Dienstag angekündigt. „Das Konzept ermöglicht eine deutliche Einsparung von Abfall und CO2-Emissionen, die durch traditionelle Produktverpackungen wie Schuhkartons und Kunststofftüten verursacht werden“, erklärte Puma in einer Mitteilung. Künftig werde man etwa 8500 Tonnen Papier, 20 Millionen Megajoule Elektrizität, eine Million Liter Kraftstoff, eine Million Liter Wasser und 275 Tonnen Plastik weniger benötigen.

Doch das neue Konzept soll nicht nur Kosten senken, sondern auch das Image als nachhaltiges Unternehmen stärken. „Puma versucht sich bereits seit Jahren durch Investitionen in soziale Projekte von den Wettbewerbern Adidas und Nike zu differenzieren“, erklärt Andreas Ullmann von der Beratungsfirma „Sport + Markt“. Dazu passe das neue Verpackungskonzept.

Andere Hersteller wollen bisher nicht auf den Schuhkarton verzichten. Zumindest offiziell. „Wir verfolgen diese Pläne nicht“, erklärte ein Adidas-Sprecher am Dienstag. Von Nike ist kein entsprechendes Vorhaben bekannt. Auch der japanische Schuhhersteller Asics versicherte auf Nachfrage, seine Verpackung nicht umstellen zu wollen.

Das könnte sich bald ändern. „Es ist nur eine Frage der Zeit, bis der Schuhkarton abgelöst wird“, sagt Andreas Ullmann. Für ihn überwiegen die Vorzüge der Stofftasche. Sie sei aus Sicht der Kunden handlicher und dadurch besser zu verstauen. Aus Sicht der Konzerne biete sie eine regelmäßige, zusätzliche Werbefläche, wenn die Tasche weiter benutzt werde.

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