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Wirtschaft: Puma verdient weniger

Hohe Marketingaufwendungen schmälern den Gewinn. Die Dividende soll dennoch auf 2,50 Euro steigen

Berlin - Im Jahr der Fußballweltmeisterschaft hat Puma kräftig in seine Marke investiert. Das trieb zwar den Umsatz an, der erstmals in der Firmengeschichte die Marke von zwei Milliarden Euro überstieg. Doch die hohen Marketingaufwendungen drückten den Gewinn. Der nach Nike und Adidas drittgrößte Sportartikelhersteller verdiente im abgelaufenen Geschäftsjahr unterm Strich 263,2 Millionen Euro und damit 7,9 Prozent weniger als im Vorjahr. Das sei „deutlich über den ursprünglichen Erwartungen“, teilte Puma mit.

Doch die Börse hatte bessere Zahlen erwartet und zeigte sich vor allem über den Ausblick enttäuscht. Im Tagesverlauf erholte sich das Papier etwas und lag zeitweise sogar im Plus. Puma sei bekannt für eine eher konservative Zielsetzung und der aktuelle Ausblick entspreche bei genauer Ansicht dem bisherigen, sagten Händler. Einige Anleger hätten daher den morgendlichen Kurseinbruch für Käufe genutzt. Am Ende überwogen aber die Skeptiker. Zum Handelsschluss kostete die Aktie 280,52 Euro und war mit minus 3,3 Prozent mit Abstand der größte Verlierer im M-Dax.

Nach dem Gewinnrückgang in 2006 peilt Puma trotz fehlender sportlicher Großereignisse in diesem Jahr wieder Rekordzahlen an. Bei erneut gestiegenen Aufträgen sollten die Erlöse „im mittleren bis höheren einstelligen Prozent-Bereich“ wachsen, kündigte Vorstandschef Jochen Zeitz in Nürnberg an. Das Konzernergebnis sollte um mindestens zehn Prozent zulegen.

„Insgesamt war 2006 ein Meilenstein für Marke und Unternehmen“, sagte Zeitz. Erstmals rüstet Puma mit Italien den Fußball-Weltmeister aus. Die Fußball-Umsätze stiegen um 50 Prozent. Der Einstieg in die Produktkategorien Golf, Motorsport und Jeans sei erfolgreich verlaufen, sagte Zeitz. Der im Konzern selbst erwirtschaftete Umsatz stieg dank der Übernahme einiger Lizenzmärkte währungsbereinigt um 34 Prozent auf 2,37 Milliarden Euro. Die weltweiten Markenumsätze – dazu gehören die Umsätze, die Lizenznehmer außerhalb der Puma-Tochtergesellschaften machen – erhöhten sich um 16 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro. Im Frühjahr wird Puma eine neue Schwimm-Kollektion präsentieren.

Obwohl der Gewinn zurückgegangen ist (pro Aktie lag er bei 16,39 Euro nach zuvor 17,79 Euro), will Puma für 2006 mehr Geld an die Aktionäre ausschütten als im vorangegangenen Jahr. Das Management schlägt der Hauptversammlung eine Dividende von 2,50 Euro (Vorjahr: zwei Euro) vor. Doch nicht nur die Aktionäre profitieren: Auch die Zahl der Beschäftigten wuchs 2006 weltweit um 2650 auf 7742. In Deutschland stieg sie von 836 auf 992. In diesem Jahr will Puma hier zu Lande 150 neue Mitarbeiter einstellen.

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