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Job mit Aufstiegschancen. Man kann Revierleiter oder Zooinspektor werden. Foto: dpa

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Wirtschaft: Putzen, füttern, pflegen Beruf Tierpfleger: Die Lehre dauert drei Jahre

„Wie süß!“ – das dürfte mancher denken, wenn er Zoosendungen im Fernsehen sieht.

„Wie süß!“ – das dürfte mancher denken, wenn er Zoosendungen im Fernsehen sieht. Denn darin werden oft niedliche Tierbabys gezeigt, die zum Knuddeln aussehen. Streicheln steht aber nicht sehr weit oben auf der Aufgabenliste eines Tierpflegers im Zoo. „Wir sind nicht den ganzen Tag in der Anlage, um zu spielen oder zu kuscheln“, sagt Christina Schweigert, die im Zoo in Hannover eine Ausbildung zur Tierpflegerin absolvierte. „Wir machen die meiste Zeit des Tages sauber.“ Etwa 70 bis 80 Prozent des Tages verbringen Tierpfleger mit Putzarbeiten.

Die Käfige müssen ausgemistet und die Scheiben gewischt werden. „Das kann durchaus schmutzig und stinkig werden“, sagt Carsten Knott, Sprecher des Berufsverbandes der Zootierpfleger. Das Desinfizieren der Käfige ist wichtig. Denn wo viele Tiere zusammen sind, können sich leicht Krankheiten ausbreiten.

„Das Herz muss für Tiere schlagen“, sagt Thomas Trenka, Berufsberater bei der IHK Hannover. Tierpfleger brauchen Geduld und Einfühlungsvermögen. Ein Tierpfleger darf aber auch nicht zimperlich sein. Auch Vegetarier müssen Futtertiere töten, Meerschweinchen verfüttern oder Insektenlarven berühren.

Um Tierpfleger zu werden, ist kein bestimmter Schulabschluss nötig. Zoos bevorzugen aber meist die mittlere Reife. „Man muss gut rechnen können“, sagt Knott, etwa um die Fläche für ein Gehege oder die Nahrungsmenge zu ermitteln. Auch Englisch ist wichtig, denn Tierpfleger tauschen sich mit Zoos weltweit aus.

Lehrstellen gibt es nicht nur in Zoos, sondern auch im Labor oder Tierheim. Dort wird in den Fachrichtungen „Forschung und Klinik“ oder „Tierheim und Tierpension“ ausgebildet. Tierpfleger in klinischen Einrichtungen müssten sich dabei bewusst sein, dass sie mit Tierversuchen in Berührung kommen, sagt Trenka. Und Heimtierpfleger haben es später bei der Jobsuche eher schwer.

Die Ausbildung zum Tierpfleger dauert in der Regel drei Jahre. Gelernt wird abwechselnd in der Berufsschule und im Betrieb. Teilweise tauschen Zoos ihre Azubis untereinander aus, falls sie unterschiedliche Tierbestände haben.

Haben sie sechs Jahre Berufserfahrung, können Tierpfleger ihren Meister machen, erklärt Carsten Knott. Mit genügend Erfahrung können sie Revierleiter werden. Auch einen Zooinspektor gibt es. Der ist für den gesamten Zoo zuständig und organisiert die betrieblichen Abläufe. Außerdem können sich Zoo-Tierpfleger selbstständig machen und eine Tierpension eröffnen.

Als Orientierungswerte für ihr Gehalt gibt die Bundesagentur für Arbeit ein Bruttoentgelt von 2180 bis 2412 Euro im Monat an. dpa

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