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Apple enttäuscht die Börse - trotz Rekordzahlen.

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Quartalsbilanz: Apple enttäuscht Börse trotz Verkaufsrekorden

Apple hat zu Weihnachten so viele iPhones und iPads verkauft wie nie zuvor, doch die Anleger sind unzufrieden. Konzernchef Tim Cook stellte zwar keine neuen Produkte vor, überraschte aber mit einer Andeutung.

Apple hat im Weihnachtsgeschäft mehr iPhones und iPads als jemals zuvor verkauft. Jedoch lagen die Zuwächse unter denen der Vergangenheit und zum Teil auch unter den Erwartungen der Analysten. Zudem stagnierte der Gewinn, wenn auch bei beträchtlichen 13,1 Milliarden Dollar (9,58 Mrd Euro). Die Anleger reagierten enttäuscht und ließen die Aktie nachbörslich um 8 Prozent fallen.

Cook deutet Pläne für mobiles Bezahlsystem an

„Wir sind sehr zufrieden“, erklärte Konzernchef Tim Cook unbeirrt am Unternehmenssitz in Cupertino. Apple investiere auch weiterhin kräftig in neue Produkte und Dienste. Wie immer vermied er es weitgehend, in die Details zu gehen. In einem ungewöhnlichen Schritt deutete Cook zwar Pläne für ein mobiles Bezahlsystem an. Hinweise auf künftige Geräte gab es aber nicht. Schon seit längerem wird über einen Apple-Fernseher und eine Computer-Uhr spekuliert sowie über iPhones mit größerem Bildschirm.

Apple setzte von Oktober bis Dezember 51,0 Millionen iPhones ab gegenüber 47,8 Millionen im Vorjahreszeitraum. Das war ein neuer Rekordwert. Analysten hatten jedoch noch höhere Verkäufe erwartet. Cook räumte ein, im nordamerikanischen Markt die Nachfrage nach dem Spitzenmodell 5s unterschätzt zu haben. Indirekt signalisierte er damit auch, dass das günstigere iPhone 5c mit Plastikgehäuse und ohne Fingerabdruck-Scanner schlechter ankam als gedacht.

Samsung und Lenovo drängen auf den Markt

„Es dauerte einige Zeit, bis wir genügend iPhone 5s auf Lager hatten“, sagte Cook in einer Telefonkonferenz mit Analysten. Er hatte die zwei neuen iPhones im September präsentiert. Im Oktober folgten das iPad Air als dünnere Variante des Ur-iPads sowie ein iPad mini mit schärferem Bildschirm. Von den iPads gingen 26,0 Millionen raus nach zuvor 22,9 Millionen. Auch das war ein Rekord.

Bei Smartphones und Tablet-Computern wollen inzwischen viele Rivalen ein Stück vom Kuchen abhaben. Einerseits baute Südkoreas Samsung Electronics im vierten Quartal 2013 mit einem Rekord von 86 Millionen verkauften Smartphones seinen Vorsprung vor Apple aus, wie am Dienstag veröffentlichte Daten der Firma Strategy Analytics zeigen. Andererseits wächst eine ernstzunehmende Konkurrenz kleinerer Marken wie Huawei und Lenovo heran. Deren Smartphone-Absatz sei doppelt so schnell gewachsen wie der Durchschnitt der Branche, sagte die Analystin Linda Sui von Strategy Analytics. “Samsung und Apple werden hart kämpfen müssen, um diese und andere hungrige Herausforderer 2014 auf Abstand zu halten.“

Mehr Macs trotz rückläufiger Marktentwicklung

Von den Mac-Computern wurde Apple 4,8 Millionen Stück los nach 4,1 Millionen - und das in einem rückläufigen Computermarkt. Der Mac feierte gerade seinen 30. Geburtstag. Auch das Geschäft mit iTunes und anderen Services lief besser als im Vorjahreszeitraum. Einzig der Musikspieler iPod büßte weiter an Popularität ein.

Apple konnte so den Umsatz in seinem ersten Geschäftsquartal um 6 Prozent auf 57,6 Milliarden Dollar (42,1 Mrd Euro) hochschrauben, wie das Unternehmen am Sitz in Cupertino bekanntgab. Der Gewinn stagnierte indes bei 13,1 Milliarden Dollar und damit auf dem Niveau der zwei vorherigen Weihnachtsquartale.

Ausblick enttäuscht

Auch mit dem Ausblick auf das laufende Quartal enttäuschte Apple die Börsianer. Der Aktienkurs lag nachbörslich knapp über 500 Dollar und damit fast ein Drittel unter dem Höchstwert vom September 2012. Dies dürfte Wasser auf die Mühlen des Großaktionärs Carl Icahn sein, der Apple seit geraumer Zeit dazu drängt, mehr eigene Aktien zurückzukaufen. Das treibt gewöhnlich den Kurs. Icahn hatte in den vergangenen Monaten seine Apple-Anteile mehrfach aufgestockt.

Apple lehnt das Ansinnen bislang ab mit dem Hinweis auf den bereits laufenden Aktienrückkauf und die Dividendenzahlungen. Alleine im Weihnachtsquartal flossen nach Angaben von Finanzchef Peter Oppenheimner 7,7 Milliarden Dollar an die Anteilseigner. Trotzden konnte Apple bis Ende Dezember seinen Geldberg auf 158,8 Milliarden Dollar vermehren. (Reuters/dpa)

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