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Quartalsergebnis: Post meldet Gewinnsteigerung

Trotz eines mageren Briefergebnisses ist die Deutsche Post AG mit einem Gewinnplus von vier Prozent ins Jahr 2007 gestartet. Der Bonner Konzern will trotzdem daran festhalten, rund 1000 Stellen zu streichen.

Bonn - Die Deutsche Post ist mit einem Gewinnplus gut ins Jahr gestartet und hat ihre Prognose für das Gesamtjahr bekräftigt. Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) stieg im ersten Vierteljahr 2007 um 8,7 Prozent auf 998 Millionen Euro. Damit verbucht sie unter dem Strich einen Gewinn von 499 Millionen Euro, vier Prozent mehr als im Vorjahr. Der Umsatz erhöhte sich um 4,4 Prozent auf 15,5 Milliarden Euro. Obwohl der gelbe Konzern inzwischen nicht einmal mehr ein Viertel seiner Umsätze mit dem Briefgeschäft macht, stammen noch immer knapp 62 Prozent der Betriebsgewinne aus dem Bereich. Jedoch macht sich der Druck des Wettbewerbs deutlich bemerkbar. Hier musste ein überraschend hoher Rückgang der Vorsteuergewinne um 10,8 Prozent auf 618 Millionen Euro verzeichnet werden.

Trotz des guten Ergebnisses sagte ein Sprecher gegenüber der "Financial Times Deutschland", dass am geplanten Stellenabbau festgehalten werden solle. "Wir wollen Synergien heben", sagte ein Sprecher, außerdem will die Post auf diese Weise den Kundenservice verbessern. Die Stellen im Verwaltungsbereich sollten jedoch sozialverträglich abgebaut werden und betriebsbedingte Kündigungen ausbleiben.

Gewinne im Logistik-, Express- und Bankbereich

Im voraussichtlich letzten Jahr als Briefmonopolist versucht die Post weiter, sich von dem ertragsstarken Geschäft unabhängiger zu machen und wächst vor allem im Ausland. Auch dank eines Zehn-Jahres-Auftrags der britischen Gesundheitsbehörde konnte die Logistiksparte von Januar bis März deutlich zulegen und trägt inzwischen mehr als ein Fünftel zum Konzernergebnis bei. Beim Anstieg des Ergebnisses in der Logistik schlägt jedoch auch der Verkauf des Abfallunternehmens Vfw AG zu Buche, der allein 59 Millionen Euro einbrachte. Die Post bestätigte ihre Prognose für die Vorsteuergewinne 2007 von mindestens 3,6 Milliarden Euro.

Zurück in die schwarzen Zahlen kehrte auch der Expressbereich, der zuletzt unter Milliardenverlusten in den USA litt. Einen deutlichen Gewinnsprung verdankt der Bonner Konzern zudem den guten Geschäften der Postbank, die knapp ein Viertel zum Ergebnis beiträgt.

Börse honoriert die Zahlen

Der Rückgang beim Brief-Ergebnis ist nach Angaben von Finanzvorstand Edgar Ernst auch auf gesenkte Preise im umkämpften heimischen Paketgeschäft zurückzuführen. Daneben habe sich das Fehlen von 0,7 Arbeitstagen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum dämpfend auf den Ertrag ausgewirkt. Neben dem Briegfgeschäft verliert die Post jedoch auch in den klassischen Bereichen Paket und Päckchen. Die Strategie, Erlösrückgänge im Inland durch Zuwächse im internationalen Briefgeschäft auszugleichen, gehe aber weiterhin auf.

Nach der enttäuschenden Bilanz des vergangenen Jahres und dem schwachen Ausblick konnte die Post die Anleger mit den überraschend guten Quartalszahlen wieder etwas besänftigen. An der Börse kletterte das gelbe Papier um bis zu 3,25 Prozent auf bis zu 24,18 Euro. Die Post konzentriert sich seit langem immer stärker auf andere Bereiche als die klassische Briefzustellung, etwa das Logistikgeschäft. (tso/AFP/dpa)

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