zum Hauptinhalt
Umstritten. Monsanto handelt mit gentechnisch verändertem Saatgut.

© Reuters

Quartalszahlen: Monsanto wird profitabel

Der umstrittene US-Konzern hat im vergangenen Quartal einen satten Gewinn erzielt. Der Kurs von Bayer- und Monsanto-Aktien steigt.

Der nordamerikanische Agrarkonzern Monsanto hat vor der geplanten Rekordübernahme durch das deutsche Chemieunternehmen Bayer einen Gewinn erwirtschaftet. Im Geschäftsquartal bis Ende November stand unter dem Strich dank einer starken Entwicklung in Südamerika ein Plus von 29 Millionen US-Dollar (umgerechnet rund 27,6 Millionen Euro), wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. Ein Jahr zuvor hatte Monsanto noch stark unter schwachen Geschäften in der Landwirtschaft gelitten und einen Verlust von 253 Millionen Dollar ausgewiesen. Der Umsatz legte im ersten Quartal um ein Fünftel auf 2,65 Milliarden Dollar zu. Die guten Zahlen verteuerten den Aktienkurs von Monsanto am Donnerstag an der New York Stock Exchange um ein halbes Prozent. Auch Wertpapiere von Bayer waren bei Anlegern gefragt. Auch ihr Kurs verbesserte sich um 0,4 Prozent.

Die Monsanto-Aktionäre haben dem Deal zugestimmt

Nach einem monatelangen Poker hatte Bayer Mitte September die Übernahme des umstrittenen US-Saatgutherstellers verkündet. Mitte Dezember stimmten die Monsanto-Aktionäre dem rund 66 Milliarden US-Dollar (61 Milliarden Euro) schweren Gebot aus Deutschland zu. Für die Rekord-Übernahme fehlen aber noch die Genehmigungen durch die Behörden rund um den Globus. Mit einem möglichen Abschluss des Geschäfts wird Ende 2017 gerechnet. Es wäre die größte Übernahme durch einen deutschen Konzern im Ausland. Der Zukauf würde Bayer mit einem Schlag zur weltweiten Nummer eins bei Saatgut und Pflanzenschutzmitteln machen.

Die Übernahme durch Bayer war die zweitgrößte des Jahres

Die Übernahme von Monsanto durch den Leverkusener Konzern war laut einer am Mittwoch veröffentlichten Liste von Thomson Reuters die zweitgrößte des Jahres 2016. Am teuersten war demzufolge die Fusion von AT&T und Time Warner: Der Telekommunikationskonzern kaufte das Medienunternehmen mit seinen Fernsehsendern CNN und HBO sowie den Filmstudios Warner Bros für 108 Milliarden Dollar. Sieben der größten zehn Übernahmen des Jahres wurden im vierten Quartal angekündigt. Platz fünf des Rankings belegt die schweizerische Syngenta, deren Übernahme durch ChemChina immer noch eine Hängepartie ist.

Weltweit wurden 2016 Fusionen und Übernahmen im Wert von 3,7 Billionen Dollar angekündigt, 16 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Das Volumen mit deutscher Beteiligung hat sich dank der beiden Mega-Deals und anderer Milliarden-Transaktionen wie des geplanten Kaufs der Londoner LSE durch die Deutsche Börse gegen den Trend auf 259 Milliarden Dollar mehr als verdoppelt. dpa/rtr

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false