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Rainer Brüderle: Die Leiden eines Wirtschaftsministers

Normalerweise ist der Wirtschaftsminister ein Stargast auf einer Wirtschaftstagung. Beim Bankentag muss sich Rainer Brüderle (FDP) mit einer Diskussionsrunde zur Mittagszeit begnügen – im Abwehrkampf gegen den angriffslustigen SPD-Chef Sigmar Gabriel.

Normalerweise ist der Wirtschaftsminister ein Stargast auf einer Wirtschaftstagung. Beim Bankentag muss sich Rainer Brüderle (FDP) mit einer Diskussionsrunde zur Mittagszeit begnügen – im Abwehrkampf gegen den angriffslustigen SPD-Chef Sigmar Gabriel. Da plädiert Brüderle dafür, strengere Eigenkapital-Regeln in einem für die Banken auch „verkraftbaren Tempo“ umzusetzen. Schließlich müssten die Institute die Gelegenheit bekommen, das zusätzliche Eigenkapital zu verdienen, das sie zur Kreditunterlegung brauchten. Applaus bekommt er dafür nicht. Erst für den Satz „Wir sind beim Staat nicht die besseren Unternehmen“ wird höflich geklatscht. Selbst Gabriel erhält bei einer Bankerschelte mehr positive Resonanz. Heiterkeit kommt bei der Bemerkung des Moderators auf, dass Brüderle sicher gerne zum Bankentag gekommen sei, „weil es heute nicht um Atomkraft oder die Führung der FDP geht“. In welchem Aufsichtsrat man Brüderle demnächst sehen könne? Der Minister konzentriert sich bei der Antwort lieber auf das Thema Regulierung. Nach der Diskussion bleibt beim Publikum gerade dies im Gedächtnis. „Am interessantesten fand ich, dass Brüderle nichts zu seiner Zukunft sagen wollte“, sagt ein Teilnehmer.

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