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Wirtschaft: Rasen mähen nur werktags von sieben bis sieben Was man in seinem

Garten darf

Der Streit am Gartenzaun kann manchmal tödlich enden. Jahrelang zankte sich die Engländerin Ellen Jones mit ihren Nachbarn, weil die im Garten wilde Partys feierten. Dann rächte sich Jones grausam: Des Nachts fischte sie einen Koi-Karpfen aus dem Teich im nachbarschaftlichen Garten und verspeiste ihn. Für den Vergeltungsschlag musste sie teuer bezahlen: Ein Gericht verurteilte die 75-Jährige zu umgerechnet 16 000 Euro Schadenersatz.

Dass Zierfische aufgegessen werden, ist in den rund drei Millionen Nachbarschaftsstreitigkeiten, die jährlich vor deutschen Gerichten ausgetragen werden, eher selten der Fall. Der wohl häufigste Grund für nachbarschaftlichen Zwist sind Bäume, Sträucher und Hecken an der Grundstücksgrenze. Was erlaubt ist, regeln die Nachbarschaftsgesetze der einzelnen Bundesländer. In Berlin zum Beispiel ist der Mindestabstand für Rosskastanien auf drei Meter festgelegt, für Hecken mit bis zu zwei Metern Höhe auf 50 Zentimeter. Blätter und Blüten, die von Nachbars Bäumen stammen, müssen allerdings hingenommen werden. Dafür gehört Obst, das herunterfällt, demjenigen, auf dessen Grund es liegt. Zweige allerdings, die über die Grundstücksgrenze hängen, müssen nicht als naturgegeben hingenommen werden, wenn das eigene Grundstück dadurch „wesentlich beeinträchtigt“ wird. Auch der Rasenmäher-Einsatz ist reglementiert. Ein Motormäher darf nur an Werktagen, einschließlich Samstag, zwischen sieben und 19 Uhr benutzt werden, leise Elektro-Rasenmäher hingegen sind auch an Sonn- und Feiertagen zugelassen.

Dauerhaftes Gebell von Hunden hingegen muss kein Nachbar erdulden. So hat ein Kölner Richter dem Mischlingshund von Schlagersänger Erik Silvester aufgegeben, täglich höchstens eine halbe Stunde zu bellen. Der Hund hielt sich nicht daran, sein Besitzer musste 5000 Euro Strafe zahlen. Einer friedlichen Gartensaison steht also nichts im Wege, wenn Sie die Hecken in korrekten Abständen pflanzen, Ihrem Hund das Bellen abgewöhnen und keine fremden Zierfische verspeisen. Dann klappt es auch mit dem Nachbarn.

Dagmar Rosenfeld

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