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Wirtschaft: Rat aus dem Netz

Kunden informieren sich vor dem Kauf im Internet

Berlin - „Dieses Produkt bekommen sie nur hier und heute so günstig!“ Mit so einem Satz konnte ein Verkäufer früher vielleicht das ausschlaggebende Argument zum Kauf liefern. Heute zückt der Kunde schnell sein Smartphone und einige Klicks später weiß er, dass das angepriesene Produkt anderswo billiger zu haben ist.

90 Prozent der Internetnutzer informieren sich im Netz über Markenprodukte. Das geht aus der Studie „Digital Life 2011“ hervor, für die das Marktforschungsunternehmen TNS-Infratest über 72 000 Konsumenten in 60 Ländern zu ihrem Onlineverhalten befragt hat. Verbraucher suchen demnach genauso häufig in Medien, die die Marke selbst kontrollieren kann, etwa auf den Internetseiten der Unternehmen, wie in Kanälen, auf denen Dritte über die Produkte schreiben. Aussagen und Bewertungen, die die Nutzer in sozialen Netzwerken finden, sind dabei zunehmend ausschlaggebend für die Kaufentscheidung. Vor allem die jüngeren Konsumenten zwischen 16 und 24 Jahren vertrauen den Empfehlungen von Freunden oder auch fremden Personen. Dabei hören viele besonders auf die Kritik: Gut 41 Prozent geben an, dass schon ein einzelner negativer Kommentar die Entscheidung beeinflussen kann.

Viele Nutzer, die im Netz recherchieren, kaufen dort auch gleich ein. Gruppeneinkaufsmodelle wie beim Schnäppchenportal Groupon oder mobile Bezahlsysteme finden immer größeren Zuspruch. Allerdings beobachtet TNS hier große regionale Unterschiede: Während in China fast 50 Prozent der Verbraucher Schnäppchenplattformen wie Groupon nutzen, sind es in Deutschland gerade einmal elf Prozent.

Deutsche, das ergab die Studie, recherchieren besonders eifrig. Zwei Drittel der Nutzer hierzulande sehen im Netz nach, ein gutes Drittel sogar direkt im Laden via Smartphone, bevor die Kaufentscheidung fällt – besonders bei Reisen und Finanzprodukten. suw

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