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Wirtschaft: Rating und Risiko statt Performance

Die Tage reiner Performance-Hitlisten zur Bewertung von Investmentfonds sind gezählt.Andere Beurteilungskriterien werden wichtiger: Stabilität von Anlageergebnissen und Risikoprofilen, Stärke/Schwäche-Analysen des Fondsmanagements, Rating von Fonds und Investmentgesellschaften, Qualität von Entscheidungsprozessen in der Anlagegesellschaft.

Die Tage reiner Performance-Hitlisten zur Bewertung von Investmentfonds sind gezählt.Andere Beurteilungskriterien werden wichtiger: Stabilität von Anlageergebnissen und Risikoprofilen, Stärke/Schwäche-Analysen des Fondsmanagements, Rating von Fonds und Investmentgesellschaften, Qualität von Entscheidungsprozessen in der Anlagegesellschaft.Diese Trends zeigten Experten unlängst auf einer Konferenz zum Thema Fondscontrolling in Frankfurt (Main) auf.

Carsten Wittrock vom Zentrum für Ertragsorientiertes Bankmanagement kritisierte die Bedeutung, die den herkömmlichen Performancelisten eingeräumt werde: "Aus wissenschaftlicher Sicht ist das kaum geeignet als Grundlage für Anlageentscheidungen, denn der Fonds mit guter Performance in einer Periode fällt in der nächsten im Konkurrenzvergleich oft weit nach hinten." Er bemängelte die unzureichende Kategorisierung von Fonds, zu kurzfristige Vergleiche, Vergleiche mit ungeeigneten Benchmarks (Vergleichsindizes), fehlende Risikokennzahlen und fehlende Aussagen zur Konstanz des Risikos und der Anlagepolitik.

Michael Stammler, Geschäftsführer der Feri Trust Gesellschaft für Finanzplanung, hält die Tage der reinen Performance-Analysen ebenfalls für gezählt.Er votierte für eine anspruchsvollere Suche nach Fonds mit überdurchschnittlicher und konsistenter Managementleistung.Seiner Einschätzung nach wird die reine Performance-Analyse derzeit von Ansätzen abgelöst, die auf Rendite/Risiko-Relationen abstellen.Ein nächster Schritt könne die Bewertung sogenannter "Composites" sein, deren Bildung schon in den PPS vorgesehen sei.Dabei ginge es um die Managementbeurteilung für die Gesamtheit aller Portfolios einer einzelnen Anlagegesellschaft, die in den gleichen Anlagesegmenten investiert seien und nach gleichen Zielsetzungen investiert würden.

Gerold Hornschu, Partner der KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft, widmete sich den externen Kontrollmechanismen aus Sicht des Wirtschaftsprüfers.Er sieht die Zukunft in einem risikoorientierten Prüfungsansatz beim Check der Jahresabschluß- und Rechenschaftsberichte.Dabei gehe es etwa um die Prüfung der Strategie des Mandanten, die Qualität im Unternehmen ablaufender Entscheidungsprozesse und im Ergebnis der Prüfung um die Beurteilung der Geschäftsrisiken.

INGO NARAT (HB)

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