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Die Ratingagentur S&P hat Spaniens Bewertung um zwei Punkte auf BBB+ heruntergestuft.

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Update

Ratingagentur S&P: Spaniens Abstufung belastet kurzzeitig deutsche Aktien

Die Herunterstufung Spaniens hat die europäischen Aktienmärkte am Freitag kurzzeitig ins Straucheln gebracht. Die Ratingagentur S&P hatte zuvor die Bewertung für Spanien um zwei Stufen auf BBB+ herabgesenkt.

Nach der Herabstufung Spaniens kamen die europäischen Aktienmärkte nur kurz ins Straucheln. Der Dax, der zu Handelsbeginn bis auf 1,3 Prozent abgerutscht war, war am späten Vormittag aber nur noch leicht im Minus. Der EuroStoxx50 gab 0,3 Prozent nach. “Dass S&P die Kreditwürdigkeit des hoch verschuldeten Landes gleich um zwei Stufen senkt, ist zwar alles andere als erfreulich, überrascht aber auch niemanden mehr“, sagte ein Börsianer. Roger Peeters, Analyst bei Closer Brothers Seydler, erklärte ebenfalls, dieser Schritt sei von den Märkten längst eingepreist worden.

Spanien bereitet den Finanzmärkten seit geraumer Zeit zunehmende Kopfschmerzen. Vor allem der Refinanzierungsbedarf des Finanzsektors hatte zuletzt Sorgen geschürt, das Land müsse auf Hilfsgelder seiner internationalen Partner zurückgreifen. Die Ratingagentur S&P begründete die Herabstufung am Donnerstagabend mit dem Argument, es gebe erhebliche Risiken für das Wirtschaftswachstum und den Haushalt des Landes. Es sei zudem möglich, dass Spanien dem Bankensektor erneut unter die Arme greifen müsse.

An den Rentenmärkten kletterten die Renditen der zehnjährigen spanischen Anleihen zeitweise wieder über die Marke von sechs Prozent - ein Niveau, das sich der klamme Staat auf Dauer nur schwer leisten kann. Der Euro kam mit einer leichten Delle davon und notierte mit 1,3197 Dollar in Reichweite seines Kurses vor Bekanntgabe der Herunterstufung.

Die Ratingagentur S&P hat die Bonität des von der Schuldenkrise in Mitleidenschaft gezogenen Landes am späten Donnerstag gleich um zwei Stufen von „A“ auf „BBB+“ herabgesenkt. Zudem ist der Ausblick negativ. Das heißt, es droht eine weitere Herabstufung. Die Haushaltslage dürfte sich vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Probleme verschlechtern, begründete S&P den Schritt.

Gleichzeitig steige die Wahrscheinlichkeit, dass die Regierung den Banken mit weiteren Hilfen unter die Arme greifen müsse. Das wiederum berge das Risiko, dass die Verschuldung weiter ansteigen könne, hieß es.

Je schlechter eine Bonitätsnote, desto höhere Zinsen muss ein Land in der Regel für die Aufnahme neuer Schulden zahlen - damit dürfte die Absenkung des Ratings durch S&P für zusätzlichen Druck auf Spanien sorgen. Deutschland im Vergleich besitzt das Spitzenrating „AAA“ und kann sich entsprechend günstig Geld am Kapitalmarkt borgen. (dpa,reuters)

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