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Derzeit wegen seiner Bewertungen nicht unumstritten: die Ratingagentur Standard & Poor's.

© dpa

Ratingagenturen: S&P sieht auch Bonität des Rettungsfonds gefährdet

Die Herabstufung eines oder mehrerer "AAA"-Länder der Eurozone wie Deutschland oder Frankreich hätte auch unangenehme Folgen für den Rettungsfonds. Finanzminister Schäuble spürt durch die Warnungen Erfolgsdruck.

Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) warnt nun auch vor einer Herabstufung des Euro-Rettungsschirm EFSF mit einer Herabstufung. Das langfristige Rating von derzeit "AAA" könnte ein bis zwei Stufen gesenkt werden, teilte S&P am Dienstag mit. Das sei die Konsequenz, falls einem oder mehreren Euroländern die Bestnote entzogen würde.

Bereits am Montagabend hatte S&P Deutschland und 14 anderen Euro-Staaten vor einer Herabstufung binnen drei Monaten gewarnt, die wiederum für die Länder höhere Finanzierungskosten nach sich ziehen könnte. Neben Deutschland haben Frankreich, die Niederlande, Finnland, Luxemburg und Österreich in der Eurozone die Bestnote von "AAA".

Die Spitzen der beiden größten Euro-Volkswirtschaften Deutschland und Frankreich, Kanzlerin Angela Merkel und Nikolas Sarkozy, hatten auf die ursprüngliche Warnung der Ratingagentur gelassen reagiert. „Wir werden am Donnerstag und Freitag die Entscheidungen treffen, die wir für die Euro-Zone für wichtig und unabdingbar halten“, sagte Merkel mit Blick auf den bevorstehenden EU-Gipfel. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) wertete in Wien die S&P-Ankündigung als Signal dafür, dass der Gipfel Erfolge bringen müsse.

S&P-Europa-Chefanalyst Moritz Kraemer verteidigte die Entscheidung gegen Kritik: Die Krise sei zu einer „systemischen Vertrauenskrise“ ausgeufert. „Eine Herabstufung ist auf keinen Fall sicher“, versicherte Kraemer zugleich. Entscheidend sei, dass das Treffen der Staats- und Regierungschef „glaubwürdige und solide Lösungen“ bringe. (rtr/dpa)

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