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Wirtschaft: Razzia bei Waffenfirma

Heckler & Koch wird Bestechung vorgeworfen

Oberndorf - Razzia beim Waffenhersteller Heckler & Koch: 300 Ermittler haben die Firmengebäude am Donnerstag nach Beweisen für Bestechungszahlungen für Rüstungsgeschäfte durchsucht. Führende Mitarbeiter des Unternehmens sollen Beamte geschmiert haben, um sich lukrative Waffenlieferungen nach Mexiko zu sichern. Das teilten die Staatsanwaltschaft Stuttgart und das Landeskriminalamt Baden-Württemberg mit.

Das Unternehmen aus dem schwäbischen Oberndorf, einer der bedeutendsten Waffenlieferanten in der westlichen Welt, kommentierte die Vorwürfe zunächst nicht. Die Staatsanwaltschaft ermittelt bereits seit Jahren gegen die Firma. Bislang ging es vor allem um illegale Waffenlieferungen nach Mexiko. Ob es zwischen diesen Lieferungen und den angenommenen Schmiergeldzahlungen einen Zusammenhang gibt, blieb zunächst unklar. Wegen der umstrittenen Geschäfte hatte die Bundesregierung Heckler & Koch vor knapp einem Jahr sämtliche Lieferungen nach Mexiko verboten. Die Staatsanwaltschaft ermittelt zudem, ob das Unternehmen trotz eines Embargos Waffen an den früheren libyschen Diktator Muammar al Gaddafi geliefert hat. Der Waffenhersteller weist diese Vorwürfe vehement zurück.

Am Donnerstag suchten die Ermittler nach Hinweisen auf Schmiergeldzahlungen an Amtsträger in Mexiko, um an Lieferaufträge heranzukommen. Darüber hinaus gebe es erste Hinweise, dass auch in Deutschland Amtsträger bestochen worden sein könnten, hieß es. dpa

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