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Derzeit präsentiert sich Renault auf der Motor Show in Brüssel. Ob der Himmel für die Franzosen derzeit voller Sterne hängt, ist angesichts der Spekulationen über einen neuen Abgasskandal fraglich.

© dpa

Update

Razzia beim Autokonzern: Renault: Keine betrügerische Software gefunden

Beim Thema Abgas-Manipulation sind Anleger derzeit besonders sensibel. Ein Bericht über eine Razzia bei Renault vernichtet auf einen Schlag fünf Milliarden Euro Börsenwert.

Eine Razzia der französischen Behörden hat Renault am Donnerstag den größten Kurssturz der Firmengeschichte eingebrockt. Die Aktien des französischen Autobauers fielen zeitweise um knapp 23 Prozent. Damit büßte das Unternehmen binnen eines Tages rund fünf Milliarden Euro an Börsenwert ein. Das entspricht in etwa 370.000 Neuwagen des Modells Clio.

Auslöser der Verkaufswelle war Händlern zufolge ein Bericht der Nachrichtenagentur AFP, demzufolge Geschäftsräume des Unternehmens im Nachklang des VW-Abgasskandals vergangene Woche durchsucht wurden. Florent Grimaldi, ein Vertreter der französischen Gewerkschaft CTG bestätigte den Bericht über die Razzia. "Das Management hat zwar nicht bestätigt, dass es sich um die Stickoxid-Emissionen dreht. Betrachtet man aber die durchsuchten Geschäftsbereiche, könnte da ein Zusammenhang bestehen."

Der französische Autohersteller bestätigte inzwischen die Durchsuchungen an einigen seiner Standorte. Das Unternehmen arbeite vollständig mit der Antibetrugs- und Wettbewerbsbehörde DGCCRF des Wirtschaftsministeriums sowie dem Umweltministerium zusammen, hieß es in einer Mitteilung. Bei ersten Tests einer vom Umweltministerium eingesetzten Kommission sei keine betrügerische Software in Fahrzeugen gefunden worden, betonte das Unternehmen.

Im Sog des Renault-Kurssturzes bauten die anderen europäischen Autobauer ihre Kursverluste aus. Volkswagen verloren 5,3 Prozent, BMW und Daimler büßten bis zu 5,6 Prozent ein. Fiat rutschten um bis zu elf Prozent ab. Letztere litten zusätzlich unter dem Bericht über eine Klage in den USA. Der Fachzeitschrift "Automotive News" zufolge werfen zwei Händler dem Konzern die Manipulation von Absatzzahlen vor. (rtr/dpa)

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