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Bankenviertel in Frankfurt. Welche Institute und Länder Ziel der Ermittlungen sind, sagt die EU-Kommission nicht.

© dapd

Razzia: EU-Kontrolleure prüfen mögliches Zins-Kartell bei Großbanken

Mehrere europäische Großbanken stehen im Fokus der EU-Kommission. Die Wettbewerbshüter vermuten, die Geldhäuser könnten Zinssätze manipuliert haben. Für die Banken könnte das sehr teuer werden.

Die EU-Kommission wirft mehreren europäischen Großbanken unlautere Geschäftspraktiken vor. Bei einer Razzia durchsuchten Ermittler die Büros von Geldhäusern in mehreren Staaten, teilte die EU-Behörde am Mittwoch in Brüssel mit. Gegen die Institute bestehe der Verdacht, Zinssätze manipuliert zu haben. Möglicherweise hätten sie versucht, den Euribor-Zinssatz zu ihren Gunsten zu beeinflussen.

Die Namen der betroffenen Banken oder Länder nannte die EU-Kommission nicht. Falls sich herausstellt, dass die Unternehmen schuldig sind, kann die EU-Behörde hohe Strafen von bis zu zehn Prozent des Jahresumsatzes eines Unternehmens verhängen.

Der Euribor (Euro Interbank Offered Rate) ist der Zinssatz, den europäische Banken untereinander beim Handel von Einlagen verlangen. Er ist einer der wichtigsten Referenzzinssätze für Kredite und Anlageprodukte. Mit den Durchsuchungen wollte sich die Kommission ein Bild über die Funktionsweise des Euribor und der möglichen Manipulationen machen, hieß es.

Preisabsprachen zum Schaden von Konkurrenten oder Verbrauchern sind in der EU verboten. Allerdings betonte die Kommission, dass bisher nur ein Anfangsverdacht vorliege und Durchsuchungen noch kein Beleg für die Schuld der Firmen seien. „Die Kommission hat den Verdacht, dass die Unternehmen EU-Recht verletzt haben, das Kartelle und unlautere Geschäftspraktiken verbietet“, schrieben die Kartellwächter. Die Durchsuchungen hätten bereits am Dienstag stattgefunden. (dpa)

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