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Alles palett? Zwei Mitarbeiter der aleo solar AG in Prenzlau kontrollieren hier ein Solarmodul nach der Fertigstellung. Diese Qualitätskontrolle war offenbar nicht immer ausreichend.

© dpa / Bernd Settnik

Rechnungsschock für Solardachbesitzer: Alte Aleo-Solar-Module müssen repariert werden

Tausende Solar-Module auf deutschen oder europäischen Dächern sind fehlerhaft und müssen kostspielig repariert werden. Wer das nicht tut, für den besteht Lebensgefahr.

Einige tausend Solardachbesitzer in Deutschland und dem europäischen Ausland müssen sich auf eine kostspielige Reparatur ihrer Anlage einstellen. Betroffen sind Module der Marken SMD Solar und Aleo Solar der Produktionsjahrgänge 2003 bis 2006. Diese sind auch noch Jahre später auf Hausdächern installiert worden. 

Das Problem sind defekte Steckerverbindungen und abgefallene Deckel von Anschlussdosen. So könne man versehentlich mit offenen Leitungen in Kontakt kommen und unter Umständen einen tödlichen Stromschlag erleiden. Das bestätigte Hermann Iding, Sprecher der Gesellschaft AS Abwicklung in Oldenburg am Dienstag. Er verweist auf einen Produktionsfehler eines damaligen Zulieferers. Iding hatte dieser Tage auch in Zeitungsanzeigen - am Montag auch im Tagesspiegel - auf die Gefahrenquelle hingewiesen.

Aleo, der Hersteller mit Produktion im brandenburgischen Prenzlau (Uckermark) und Verwaltungssitz in Oldenburg, firmierte bis zum Börsengang 2006 unter dem Namen SMD. 2014 ging das Unternehmen in die geordnete Abwicklung. Ein neuer Investor beziehungsweise Eigentümer produziert heute unter altem Namen Aleo weiter. Module dieser „neuen“ Aleo Solar GmbH sind von der Sicherheitswarnung nicht betroffen, stellte Iding klar.

70 Prozent der Module seien in Deutschland verkauft worden. Genaue Zahlen nennt Iding nicht, allerdings hatte Aleo in den Jahren einen Marktanteil im einstelligen Prozentbereich. Somit könnten wenige tausend Anlagen betroffen sein. Anlagenbesitzer sollten auf keinen Fall versuchen, die Anlagen selbst zu überprüfen oder zu reparieren, sondern einen Fachbetrieb beauftragen. Auf den Kosten dafür dürften alle Kunden sitzenbleiben, die ihre Anlage vor 2009 installiert haben, also der überwiegende Teil, sagte Iding. Bei einem durchschnittlich großen Anlage für ein Privatdach (30 Module, etwa sechs Kilowatt Leistung) schätzt die Abwicklungsgesellschaft die Reparaturkosten auf rund 600 bis 800 Euro. 

Weitere Informationen zu den betroffenen Serien gibt es unter www.as-abwicklung.de/warnung oder unter der gebührenfreien Rufnummer 0800 253 6000.

Hinweis der Redaktion: In einer älteren Version dieses Textes hieß es, Aleo sei 2014 in die Insolvenz gegangen. Das ist falsch. Das Unternehmen befindet sich in der Abwicklung. Ein Unterschied dabei: Mit der Gesellschaft AS Abwicklung haben potenzielle Anspruchberechtigte einen Ansprechpartner.

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