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Wirtschaft: Regulierungsbehörde versteigert noch unbelegte Mobilfunkfrequenzen

Das zweite Jahr der Regulierung auf dem deutschen Telekommunikationsmarkt steht ganz im Zeichen der Frequenzen. Ende August will die Bonner Regulierungsbehörde für Telekommunikation die Frequenzen für drahtlose Teilnehmeranschlüsse vergeben.

Das zweite Jahr der Regulierung auf dem deutschen Telekommunikationsmarkt steht ganz im Zeichen der Frequenzen. Ende August will die Bonner Regulierungsbehörde für Telekommunikation die Frequenzen für drahtlose Teilnehmeranschlüsse vergeben. Damit können Telefonfirmen ihren Kunden direkt per Funk ans eigene Netz anschließen, ohne dass Straßen aufgerissen und Kabel verlegt werden müssen. Das werde den Wettbewerb im Ortsnetz beflügeln, sagte Klaus-Dieter Scheurle, Präsident der Regulierungsbehörde, am Montag in Bonn. 32 Unternehmen haben sich in 262 Versorgungsgebieten beworben. Der sogenannte Wireless Local Loop (WLL) als Alternative zum bisherigen Telefonanschluss ist eine bislang in Europa neue Technik.

Weitere wichtige Entscheidungen fallen im Oktober: Dann findet die Versteigerung von noch unbelegten Mobilfunkfrequenzen für die vier deutschen Netze D1, D2, E-Plus und E2 statt. Mit den zusätzlichen Freqenzen sollen Verbindungsabbrüche bei Gesprächen über das Handy trotz weiter steigender Kundenzahlen seltener werden. Scheurle erwartet bis Ende des Jahres 21 Millionen Mobilfunknutzer in Deutschland. Noch ist eine Bandbreite von zwei mal 10,4 Megahertz im Frequenzbereich von 1800 Megahertz verfügbar. Diesen Bereich nutzen bisher nur die beiden E-Netze. Die D-Netze verwenden Frequenzen im Bereich von 900 Megahertz. Neue Handymodelle sind bereits für beide Bänder ausgelegt.

Scheurle erwartet von den Unternehmen, die jetzt neue Frequenzen bekommen, dass sie auch entsprechend investieren, um die Qualität zu verbessern. Zu der Versteigerung sind nur die bereits am Markt vertretenen Betreiber, Deutsche Telekom (D1), Mannesmann (D2), E-Plus und Viag Interkom (E2) zugelassen. Die zusätzlichen Frequenzen seien zu schmal für eine fünfte Mobilfunklizenz, sagte Scheurle. Die Frequenzen werden in zehn Teilen versteigert. Über den Erlös, der der Bundeskasse zufließt, mochte Scheurle nicht spekulieren.

Ebenfalls im Oktober werde der Beirat der Regulierungsbehörde darüber entscheiden, wieviele Lizenzen für die dritte Mobilfunkgeneration, das Universal Mobile Telecommunications System (UMTS), zur Verfügung stehen sollen, sagte Scheurle. Auch hier werde es eine Versteigerung geben, voraussichtlich Anfang kommenden Jahres. Zugelassen sind dann nicht nur die bereits am Markt vertretenen Mobilfunkbetreiber. Scheurle rechnet auch mit anderen Interessenten, die die umfangreichen Möglichkeiten dieser Übertragungstechnik für neue Anwendungen nutzen wollen, zum Beispiel Software- und Internetfirmen. UMTS ermögliche einen schnellen mobilen Zugang ins Internet ebenso wie die Übertragung von bewegten Bildern und die Fernsteuerung elektrischer Anlagen. UMTS sei mit der Qualität von ISDN vergleichbar und eine gleichwertige Alternative zum Festnetz.

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