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Rekord-Einbruch: Wirtschaft schrumpfte 2009 um fünf Prozent

Die Deutsche Wirtschaft ist im vergangenen Jahr so stark eingebrochen wie noch nie zuvor in der Geschichte der Bundesrepublik. Das Bruttoinlandsprodukt schrumpfte 2009 in Folge der weltweiten Wirtschaftskrise um 5,0 Prozent. Deutschland überschritt zudem erstmals seit 2005 wieder die EU-Verschuldungsgrenze.

Die Rezession fiel 2009 mehr als fünfmal so tief aus wie beim bisher stärksten Einbruch 1975 nach der Ölkrise, meldete das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden. Damals war ein Minus von 0,9 Prozent verzeichnet worden. Im Jahr 2008 war die deutsche Wirtschaft um 1,3 Prozent gewachsen, ein Jahr zuvor noch um 2,5 Prozent.

Bereits im Sommer hatte sich das Ende der Rezession angekündigt: Im zweiten Quartal wuchs die deutsche Wirtschaft erstmals seit Anfang 2008 wieder - um 0,4 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Im dritten Quartal sorgten kräftige Investitionen dank staatlicher Konjunkturprogramme und der wieder anziehende Export für 0,7 Prozent Zuwachs beim realen BIP. Das holte die deutsche Wirtschaft endgültig aus der Rezession. Der Absturz im Gesamtjahr war jedoch nicht mehr zu verhindern.

Für 2010 erwarten Volkswirte, dass die deutsche Konjunktur weiter an Fahrt gewinnen und die Folgen der Krise zunehmend hinter sich lassen wird. Die Wachstumsprognosen reichen von 1,6 Prozent bis 2,3 Prozent.

Das Staatsdefizit 2009 betrug 77,2 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt weiter mitteilte. Das Defizit belief sich auf 3,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP).

Deutschland überschritt damit erstmals seit 2005 wieder das EU-Limit von 3,0 Prozent. Brüssel hatte das Defizitverfahren gegen Deutschland im Juni 2007 eingestellt. Ökonomen hatten mit einem solchen Ergebnis für 2009 gerechnet: wegen Mehrausgaben für Konjunkturprogramme, Kurzarbeit und zugleich sinkenden Steuereinnahmen. (smz/dpa/AFP)

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