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Wirtschaft: Rendite ist nicht alles

Experten und Unternehmer erklären in Potsdam, wie Gründer erfolgreich sein können

Potsdam - Firmengründungen sind nur dann erfolgreich, wenn sie jenseits der Rendite ein Ziel haben, das für die Gesellschaft insgesamt von Bedeutung ist. Diese These stand am Mittwoch im Zentrum des 7. Hasso Plattner Ventures Forum in Potsdam. Jens Hewald, einer der deutschen Wunderknaben der New Economy, bringt diesen Grundsatz auf eine einfache Formel. Wer daran denkt, ein Unternehmen zu gründen, sollte einer Anforderung gerecht werden: „Sie müssen ein Problem lösen!“ Hewald gründete vor gut zehn Jahren mit zwei Partnern die Berliner Onlinemarketing- und Werbefirma Zanox, die die drei 2007 für knapp 215 Millionen Euro verkauften. Jetzt sammelt Hewald bei Investoren Geld ein, um es kreativen Menschen zu geben, die aus Problemen Lösungen machen.

Hewald wie der Telefónica-Deutschland-Chef René Schuster sehen den Beginn eines neuen ökonomischen Zeitalters, in dem die Crowd (Menschenmenge) bislang unbekannte Formen des Wirtschaftens erschafft. Soziale Netzwerke sind laut Schuster erst der Anfang einer Entwicklung, in der eine immer größere Zahl von Menschen mit völlig neuen Möglichkeiten der Vernetzung arbeitet und konsumiert.

Dass aber auch im digitalen Zeitalter zuweilen noch Ideen Platz haben, die ihren Ursprung lange vor der Einführung von Computern hatten, demonstrierte der britische Physiker Joshua Silver mit dem Modell einer Brille, die keine Fachkräfte für eine individuelle Anpassung braucht, sondern vom Nutzer selbst verstellbar ist. Silver könnte damit ein Problem gelöst haben, das derzeit weit mehr als zwei Milliarden Menschen behindert.

Das Forum auf dem Campus des Hasso Plattner Instituts hat sich durch seine bemerkenswerten Sprecher inzwischen einen wichtigen Platz im Kalender insbesondere junger Firmen der Region Berlin erarbeitet. Johann Legner

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