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Wirtschaft: Rente mit 67 lässt Bezüge stärker steigen

Nachhaltigkeitsfaktor fällt weniger ins Gewicht

Berlin – Von der Rente mit 67 profitieren vor allem die Rentner, weil sie langfristig mit höheren Altersbezügen rechnen können. „Durch die Rente mit 67 wird das Rentenniveau weniger stark abgesenkt als erwartet“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Rentenversicherung Bund, Alexander Gunkel, dem Tagesspiegel: „Die Renten steigen stärker.“ Das bestätigt auch das Bundesarbeitsministerium. „Durch die Rente mit 67 kommt der Nachhaltigkeitsfaktor weniger zum Tragen“, sagte ein Sprecher. Allerdings könne man noch nicht sagen, wie sich das in Euro und Cent auswirke.

Der Nachhaltigkeitsfaktor sorgt in der Rentenformel dafür, dass das Verhältnis von Beitragszahlern und Rentnern bei der Frage, ob und in welchem Umfang die Rente erhöht wird, berücksichtigt wird. Gibt es wenig Beitragszahler und viele Rentner, werden Rentenerhöhungen gedämpft. Der Faktor kann also dazu führen, dass die Rentner sich wie im vergangenen Jahr auf eine Nullrunde einstellen müssen. In diesem Jahr will Arbeitsminister Franz Müntefering (SPD) per Gesetz verhindern, dass es zu Rentenkürzungen kommt. Nach derzeitiger Gesetzeslage wäre dies sonst möglich, wenn die Lohnsumme sinkt. Einen entsprechenden Entwurf will Müntefering an diesem Mittwoch ins Kabinett einbringen.

Die von der großen Koalition beschlossene Rente mit 67 führt langfristig dazu, dass es mehr Beitragszahler und weniger Ruheständler gibt. Die Rente mit 67 soll ab dem Jahr 2012 eingeführt werden, bis zum Jahr 2029 soll der Prozess abgeschlossen sein. Nach Einschätzung von Arbeitgebervertreter Gunkel wird der Nachhaltigkeitsfaktor aber bereits ab dem kommenden Jahr abgeschwächt. Denn dann wird die vorgezogene Altersrente für Frauen erschwert, die langfristig ausläuft. Das führt dazu, dass Frauen länger arbeiten werden.hej

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