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Wirtschaft: Rentenexperte Bert Rürup in den Sachverständigenrat berufen - Wer den Vorsitz bekommt, ist noch offen

Der Darmstädter Volkswirtschaftsprofessor Bert Rürup ist am Mittwoch vom Bundeskabinett in Berlin in den Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung berufen worden. Das teilte ein Regierungssprecher mit.

Der Darmstädter Volkswirtschaftsprofessor Bert Rürup ist am Mittwoch vom Bundeskabinett in Berlin in den Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung berufen worden. Das teilte ein Regierungssprecher mit. Der 56-jährige Rürup soll Herbert Hax ablösen, der seit 1992 Vorsitzender des Sachverständigenrates ist. Die Amtszeit von Hax läuft Ende Februar ab. Der Vorschlag muss noch vom Bundespräsidenten abgesegnet werden. Wer künftig Vorsitzender sein wird, ist noch offen. Neben Hax gehören dem Rat die Professoren Jürgen B. Donges, Jürgen Kromphardt, Rolf Peffekoven und Horst Siebert an. Im Vorfeld der Berufung von Rürup war die mögliche Wahl des SPD-Mitgliedes in Ökonomenkreisen auf Kritik gestoßen.

Bert Rürup erfüllt die gesetzlichen Anforderungen, die vorsehen, dass ein Ratsmitglied über "besondere wirtschaftswissenschaftliche Kenntnisse und volkswirtschaftliche Erfahrungen" verfügen muss. Rürup gilt als ausgewiesener Rentenexperte und pragmatischer Politikberater. In Fragen der sozialen Sicherung und der Altersvorsorge hat er zahlreichen in- und ausländischen Regierungen zur Seite gestanden. Auch gehörte er der Rentenreformkommission von Bundesarbeitsminister Walter Riester an. Zuvor hatte er schon Norbert Blüm beraten. Rürup gilt als Erfinder des demographischen Faktors in der Rentenformel. Allerdings gilt Rürup nicht als so überzeugter Ordnungspolitiker wie die bisherige Mehrheit im Rat. Der "Sacherständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung" besteht seit 1963. Seine Mitglieder beraten die Regierung und legen einmal jährlich das Jahresgutachten vor und auf Wunsch Sondergutachten. Seit den 80er Jahren plädiert der Rat für eine Senkung der Staatsquote, um die Angebotsbedingungen für die Wirtschaft zu verbessern.

mo

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