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Wirtschaft: Rentenreform: Fonds sind für Altersvorsorge noch nicht fit

Während die Versicherer schon die Werbetrommel für die sogenannte Riester-Rente rühren, übt sich die Fondsbranche noch in Zurückhaltung. "Unser Kernkompetenz ist nicht die Garantie, sondern die Performance", sagt Dominik Runkel, Sprecher der zur Dresdner Bank gehörenden DIT-Fonds.

Während die Versicherer schon die Werbetrommel für die sogenannte Riester-Rente rühren, übt sich die Fondsbranche noch in Zurückhaltung. "Unser Kernkompetenz ist nicht die Garantie, sondern die Performance", sagt Dominik Runkel, Sprecher der zur Dresdner Bank gehörenden DIT-Fonds. In puncto Rendite haben die Investmentgesellschaften bislang die Nase vorn: Wer etwa 30 Jahre lang monatlich 50 Euro in einen Aktienfonds mit internationalem Anlageschwerpunkt einzahlte, erzielte eine durchschnittliche Wertsteigerung von 10,47 Prozent pro Jahr. Das schafft kaum eine Versicherung. Selbst Rentenfonds mit Schwerpunkt Euro brachten gut sieben Prozent. Dennoch wagen sich bislang nur die Fondsgesellschaft der Deutschen Bank, DWS, und die der Sparkassenorganisation, DGZ Deka, mit ersten konkreten Angeboten vor. Die Produkte können jedoch noch nicht gekauft werden. Nicht jedes Sparmodell wird von Budesarbeitsminister Walter Riester als förderungswürdig anerkannt werden.

Fest steht bereits, dass förderungswürdige Fondssparpläne die Auszahlung der eingezahlten Beträge zum Beginn des Rentenalters garantieren müssen. Damit scheiden reguläre Fondssparpläne und Altersvorsorge Sondervermögen aus der Förderung aus. Auch Garantiefonds werden das Gütesiegel der Zertifizierungsstelle nicht erhalten, weil ihre Laufzeit begrenzt ist. Die Auszahlung hat ebenfalls ihre Tücken. Wer in Rente geht, kann zwar zwischen Entnahmeplänen mit gleichbleibenden oder steigenden Zahlungen wählen. Der Sparer darf sich jedoch nicht das gesamte Kapital ausschütten lassen. Sieben Prozent des Ersparten fließen in eine private Rentenversicherung, die ab dem 85. Lebensjahr greift. So gewährleistet der Gesetzgeber, dass bis zum Tod des Anlegers auch tatsächlich Geld aus der Riester-Rente zur Verfügung steht. Daher entwickeln die Kapitalanlagegesellschaften derzeit völlig neue Produkte.

Marktführer DWS bietet je nach Altersgruppe verschiede Sparpläne an. Investiert wird in ein Portfolio aus Aktien-, Renten- und Geldmarktfonds der DWS. Je kürzer die Einzahlungsphase, desto höher ist der Rentenanteil. Die DWS erwartet bei Laufzeiten von 15 Jahren und länger Renditen zwischen acht und elf Prozent. Ausgabeaufschlag und Verwaltgebühr der neuen Produkte stehen noch nicht fest.

Die Nummer zwei der Branche, DGZ Deka, will gemeinsam mit 13 öffentlichen Versicherern und der Neuen Leben als Erste am Markt sein - am 1. Juli und damit noch ohne die Prüfung der staatlichen Zertifizierungsstelle. Die DGZ Deka bietet eine Rentenversicherung an, deren Überschussanteile in Fonds der DGZ Deka fließen. Beim DIT sieht man noch keinen Grund, schnell mit einem Angebot vorzupreschen: "Die Zertifizierungsstelle nimmt erst Mitte des Jahres ihre Arbeit auf", sagt DIT-Mann Runkel. "Wir wollen nicht mit Produkten an den Markt gehen, die noch nicht zertifiziert sind. Das ist heikel."

chn

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