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Rezession: Aufträge im Maschinenbau am Boden

Die Talfahrt der Branche hält an: Im Mai verbuchten die Maschinenbauer im Vergleich zum Vorjahr einen Auftragseinbruch von 48 Prozent. 50.000 Arbeitsplätze sind bedroht.

Das Minus liege zwar deutlich unter dem vom April, als die Aufträge um 58 Prozent einbrachen, teilte der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) mit. VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers führte dies aber allein darauf zurück, dass der Mai im Vorjahr schlechter lief als der April, weshalb sich die aktuellen Zahlen auf geringere Vorgaben bezögen. Damals waren die Bestellungen nach fünf Boomjahren erstmals merklich zurückgegangen. Seitdem geht es im deutschen Maschinenbau kontinuierlich bergab, vor allem seit die Auftragsbestände aus der guten Zeit größtenteils aufgebraucht sind.

Erneut gab das Auslandsgeschäft mit 51 Prozent besonders stark nach. Die Branche macht drei Viertel ihres Geschäfts im Ausland und leidet deshalb unter der globalen Wirtschaftskrise. Die Bestellungen im Inland sanken im Vergleich zum Vorjahresmonat um 42 Prozent.

Entsprechend sind die Zukunftsaussichten der Branche. "Eine Entspannung ist nicht in Sicht", sagte VDMA-Konjunkturexperte Olaf Wortmann. Der Verband hoffe, dass die Talsohle Mitte des Jahres erreicht werde. Allerdings werde das Produktionsvolumen wohl stärker zurückgefahren als bislang gedacht. Auf Jahressicht rechnet der Verband zwar immer noch mit einem Minus zwischen zehn und 20 Prozent, allerdings seien angesichts der jüngsten Zahlen "die zehn Prozent unwahrscheinlich".

Deshalb werde wohl auch der Stellenabbau größer ausfallen als geplant. "Wir rechnen damit, dass bis zu 50.000 Arbeitsplätze abgebaut werden", sagte Wortmann. Bislang hatte der VDMA erwartet, dass 2009 rund 25.000 Stellen gestrichen würden. Die Branche beschäftigt knapp eine Million Menschen.  

ZEIT ONLINE, rf, dpa, Reuters

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