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Wirtschaft: Risikovorsorge fast halbiert - Kosten weiter gesenkt - Internet-Geschäft wird ausgebaut

Nur das Prädikat "noch befriedigend" wollte der Vorstandsvorsitzende der Landesbank Berlin (LBB), Ulf-Wilhelm Decken, am Donnerstag dem Betriebsergebnis für das Jahr 1999 geben. Bei der Vorlage der Bilanz der LBB, zu der unter anderem die Sparkasse und die Investitionsbank Berlin gehören, sprach Decken von einem nach wie vor schwierigen wirtschaftlichen Umfeld und dem sich fortsetzenden Margenverfall.

Nur das Prädikat "noch befriedigend" wollte der Vorstandsvorsitzende der Landesbank Berlin (LBB), Ulf-Wilhelm Decken, am Donnerstag dem Betriebsergebnis für das Jahr 1999 geben. Bei der Vorlage der Bilanz der LBB, zu der unter anderem die Sparkasse und die Investitionsbank Berlin gehören, sprach Decken von einem nach wie vor schwierigen wirtschaftlichen Umfeld und dem sich fortsetzenden Margenverfall. Auf der anderen Seite war die Landesbank mit ihren Restrukturierungsmaßnahmen und einem "konsequenten Risiko- und Kostenmanagement" erfolgreich. Für das laufende Jahr erwartet Decken nach dem Verlauf des ersten Quartals eine moderate Steigerung der Betriebserträge.

Das Betriebsergebnis vor Risikovorsorge belief sich im vergangenen Jahr auf 444 Millionen Euro (870,24 Millionen Mark) nach 708 Millionen Euro 1998. Nach Risikovorsorge betrug es 179 Millionen Euro gegenüber 316 Million Euro in 1998. Die Risikovorsorge erreichte in der Berichtszeit 270 Millionen Euro nach 402 Millionen Euro 1998. Berücksichtigt man, dass rund 70 Millionen Euro für die Verstärkung der zusätzlichen Reserven verwandt wurden, hat sie sich also nahezu halbiert. Als Jahresüberschuss werden 43 Millionen Euro ausgewiesen nach 92 Millionen Euro im vergangenen Jahr. Decken verwies darauf, das im Vorjahresergebnis Sonderfaktoren enthalten gewesen seien (insbesondere hohe Zins- und Handelsgewinne aufgrund der guten Kapitalmarktverhältnisse), die sich 1999 nicht wiederholen ließen und auch nicht eingeplant gewesen seien. An die Bankgesellschaft Berlin werden rund 110 Millionen Euro abgeführt.

Der Verwaltungsaufwand konnte 1999 um 5,3 Prozent auf 676 Millionen Euro verringert werden. Die Sachkosten wurden trotz der Jahrtausendumstellung um 2,3 Prozent auf 306 Millionen Euro reduziert. Die Personalkosten wurden um 4,1 Prozent auf 343,4 Millionen Euro gesenkt. Am 31. Dezember 1999 waren bei der LBB noch 6586 (Vorjahr 6931) Mitarbeiter beschäftigt.

Insbesondere im Privatkunden- und im Firmenkundengeschäft hat sich die Landesbank viel vorgenommen. Im Privatkundengeschäft wurden administrative Aufgaben weitgehend an den Konzern abgegeben, bei der LBB konzentriert man sich jetzt weit mehr als bisher auf die Beratung und den Vertrieb. Das Electronic Banking soll zügig ausgebaut werden. Professionelles Internet-Brokerage soll bereits im vierten Quartal dieses Jahres einem ausgewählten Kundenkreis angeboten werden. Im kommenden Jahr soll es für das gesamte Fläche der LBB verfügbar sein. Die Schwerpunkte im Firmenkundengeschäft werden, so Decken, im laufenden Jahr im Ausbau des Leasinggeschäfts und im Aufbau von Kompetenz- und Betreuungszentren liegen. Darüber hinaus werden die Aktivitäten im Kapitalbeteiligungsgeschäft ausgebaut. Die Immobilienfinanzierung sei von einem weiter angespannten Markt geprägt. Berlin sei nach wie vor "überbaut", sagte Decken.

Personell verstärkt sich der Vorstand der Landesbank in Kürze. Mit Wirkung zum 16. Mai wird Friedhelm Schaperjahn, derzeit stellvertrender Vorstandsvorsitzender der DGZ Dekabank, als stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Landesbank die Verantwortung für das Immobiliengeschäft übernehmen. Gleichzeitig tritt er als Sprecher der Geschäftsleitung in die Immobilien- und Baumanagement der Bankgesellschaft Berlin GmbH ein. Zum 1. Juli dieses Jahres übernimmt Hans Jürgen Kulartz im Vorstand der LBB die Verantwortung für das Firmenkundengeschäft. Kulartz kommt von der WGZ-Bank.

dr

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