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Wirtschaft: Rösch entlässt Mitarbeiter

Die Berliner Medizintechnik-Firma Rösch will sich künftig auf das Kerngeschäft konzentrieren, Töchterfirmen schließen und Mitarbeiter entlassen. Das kündigte die Rösch AG am Mittwoch in einer Ad-hoc-Mitteilung an.

Die Berliner Medizintechnik-Firma Rösch will sich künftig auf das Kerngeschäft konzentrieren, Töchterfirmen schließen und Mitarbeiter entlassen. Das kündigte die Rösch AG am Mittwoch in einer Ad-hoc-Mitteilung an. "Wir werden alle Randbereiche abstoßen", sagte Vorstandsmitglied Burghard Weidner dem Tagesspiegel. Der Börsenkurs brach bis zum Nachmittag um über 23 Prozent auf 5,80 Euro ein.

Rösch Medizintechnik mit Sitz in Neukölln ist durch die "Spritze ohne Nadel" bekannt geworden. Sie soll die nadelfreie und damit nahezu schmerzlose Injektion von Medikamenten ermöglichen. Aber die Kassenzulassung in Deutschland, die den Absatz erleichtern würde, zieht sich länger hin als erwartet. Das Unternehmen ist dadurch in Schwierigkeiten geraten, die das Unternehmen nun durch die inzwischen dritte Umstrukturierung seit dem Börsengang im Februar 2000 in den Griff bekommen will.

Die Rösch AG wird sich nach Auskunft von Vorstandsmitglied Weidner künftig aus dem Dentalgeschäft - dazu gehören zum Beispiel digitale Kameras für Zahnärzte - ganz zurückziehen. Zwei Rösch-Töchter, in denen das Dentalgeschäft konzentriert war, werden bis spätestens 31. Juli 2002 aufgelöst. Das habe Wertberichtigungen in Höhe von 5,5 Millionen Euro zur Folge, sagte Weidner. Außerdem werde die Zahl der Mitarbeiter von 77 auf 49 sinken. Neben dem Dentalgeschäft soll auch die Pflegedienste-Tochter Acanthos geschlossen werden.

Analystin Meng Si von der Bankgesellschaft Berlin sagte, langfristig sei die Umstrukturierung mit der Konzentration auf das Kerngeschäft ein Schritt in die richtige Richtung. Allerdings müssten sich die Aktionäre lange gedulden. Wie lange, dürfte davon abhängen, wann die Kassenzulassung für die nadelfreie Spritze erteilt wird. Weidner sagte, diese werde "in naher Zukunft" erwartet.

Im laufenden Geschäftsjahr 2001/2002 wird das Unternehmen noch tiefer in die roten Zahlen rutschen. Rösch rechnet mit einem Verlust vor Zinsen und Abschreibungen von 14,1 Millionen Euro (27,6 Millionen Mark). Im letzten Geschäftsjahr war der Verlust mit 7,4 Millionen Euro knapp halb so hoch. Erst im zweiten Quartal 2002/2003 will Rösch einen Gewinn ausweisen.

pet

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