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Wirtschaft: Rossmann verärgert Markenartikler

Kartellamt überprüft Preise der Drogeriekette

Hamburg - Der drittgrößten deutschen Drogeriekette Rossmann droht Ärger mit dem Bundeskartellamt. Die Wettbewerbsbehörde prüft derzeit, ob der Burgwedeler Handelskonzern Markenartikel unter Einstandspreis verkauft hat. „Wir schauen uns dies an“, sagte eine Sprecherin der Behörde. Sollte ein Missbrauchsverfahren eingeleitet werden, droht dem Unternehmen eine Geldbuße von bis zu einer Million Euro.

Der Wiesbadener Markenverband hatte beim Kartellamt vor kurzem die Beschwerde eingereicht, Rossmann gebe seit längerem Markenartikel unter Einstandspreis an Konsumenten ab. Zum Beispiel das Haarpflegemittel „Schauma“ des Düsseldorfer Henkel-Konzerns, das die Drogeriekette derzeit für 0,95 Euro verkauft, wie in Firmenkreisen verlautete. Rossmann wollte sich dazu am Donnerstag nicht äußern.

Im deutschen Drogeriemarkt gibt es einen harten Preiskampf. Verantwortlich hierfür ist der Discounter Lidl, der Mitte des Jahres ins Drogeriegeschäft eingestiegen war und seitdem den etablierten Drogeriemärkten zu schaffen macht. Rossmann sei aber kein Einzelfall, heißt es in Branchenkreisen. Auch andere Handelskonzerne würden Markenartikel unter Einstand verkaufen, um keine Marktanteile an Discounter zu verlieren.

Trotz des umkämpften Marktes will Rossmann weiter wachsen. Dabei schielt der 60-jährige Inhaber Dirk Roßmann auch auf Akquisitionen, vor allem auf den Hamburger Konkurrenten Budnikowski. „Wenn die Inhaber verkaufen würden, wäre ich interessiert“, sagte Roßmann. Doch dies sei derzeit nicht der Fall. Außerdem will Rossmann künftig größere Geschäfte eröffnen. Jährlich würden hierfür 60 Millionen Euro investiert. Das hinterlässt auch Spuren beim Ertrag: „Der Gewinn wird in diesem Jahr etwas niedriger ausfallen“, sagte Roßmann. Der Konzern erwirtschaftete 2004 einen Vorsteuergewinn von 40 Millionen Euro. lip (HB)

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