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Wirtschaft: Rote Zahlen: Opel offenbart sein Desaster

So schnell war Opel selten. Zwei Wochen nach Jahresende werden schon die - wieder tiefroten - Zahlen präsentiert.

So schnell war Opel selten. Zwei Wochen nach Jahresende werden schon die - wieder tiefroten - Zahlen präsentiert. Dahinter steckt wohl nur ein Kalkül: Das Desaster soll schnell abgehakt werden. Und ein Desaster erlebt der Autoabauer wirklich. Mit einem operativen Verlust von fast einer Milliarde Mark hatten selbst die Pessimisten nicht gerechnet. Rund 100.000 Autos weniger wurden im vergangenen Jahr hierzulande verkauft. Der Marktanteil der Rüsselsheimer sinkt auf nur noch 12,5 Prozent. In der Zulassungsstatistik fällt Opel hinter Mercedes zurück. Schlechter kann es kaum laufen. Auch wenn Opel - technisch gesehen - ganz ordentliche Autos baut. Das Ansehen ist im Keller: Es fehlt immer noch eine überzeugende Markenstrategie. Durch die andauernden Reibereien in der Führungsetage und die immer wieder auftretenden Differenzen zwischen General Motors in Detroit und dem Opel-Management in Rüsselsheim werden nicht nur Energien vergeudet, sondern auch das Ansehen des Unternehmens bei den Kunden lädiert. Vorstandschef Bob Hendry macht seit Monaten eine unglückliche Figur. Jetzt tritt er zurück. Das war überfällig. Hendrys Nachfolger steht offensichtlich schon fest. Es ist Ex-BMW-Manager Carl-Peter Forster. Doch der ist noch nicht verfügbar. Jetzt besinnt man sich wieder darauf, einen Spitzenmanager "mit europäischem Hintergrund" zu bennenen. Opel braucht eine neue Führung und endlich wieder einen deutschen Vorstandschef, der auch den Kontakt zu den Beschäftigten hochhält. Dies vor allem wären die entscheidenden Voraussetzungen dafür, dass das Traditionsunternehmen endlich wieder aus den tiefen Tal fährt. Umso mehr vor dem Hintergrund eines immer schärferen Wettbewerbes auf dem deutschen und auf dem europäischen Automarkt.

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