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Wirtschaft: RTL-Group: Börse bestraft Unternehmen für schwaches Ergebnis

Die Aktie der RTL Group, Europas größtem TV- und Radio-Konzern, fiel gestern bei schwachem Handel um 27,5 Prozent auf 65 Euro. Der Grund: Das von der Bertelsmann AG dominierte Unternehmen, gab anlässlich der Präsentation der Jahresergebnisse einen pessimistischen Ausblick.

Die Aktie der RTL Group, Europas größtem TV- und Radio-Konzern, fiel gestern bei schwachem Handel um 27,5 Prozent auf 65 Euro. Der Grund: Das von der Bertelsmann AG dominierte Unternehmen, gab anlässlich der Präsentation der Jahresergebnisse einen pessimistischen Ausblick. Vorstandsvorsitzender (CEO) Didier Bellens rechnet nur mit einem moderaten Ergebniszuwachs. Das Anzeigengeschäft verlaufe schwächer als erwartet.

Die RTL Group habe keine Ambitionen, in den amerikanischen Fernsehmarkt einzusteigen, sagte Bellens. Nach wie vor fokussiere sich das Unternehmen auf Europa und sei daran interessiert, bestehende Engagements auszubauen. Derzeit lote RTL Group gemeinsam mit dem spanischen Telekommunikationsunternehmen Telefónica weitere Kooperationsmöglichkeiten im Bereich Neue Medien aus. Kontakte bestehen bereits durch die 17 Prozent-Beteiligung von RTL an dem spanischen Rundfunkunternehmen Antena 3.

Im vergangenen Jahr stieg das Ergebnis der RTL Group vor Steuern, Zinsen und Amortisation um 29,4 Prozent auf 555 Millionen Euro bei einem Umsatzzuwachs von 14,3 Prozent auf vier Milliarden Euro. Die Ebita-Marge konnte auf 13,7 (12,1) Prozent angehoben werden. Mittelfristig wird die Marke von 20 Prozent angepeilt. Zwar ist das Unternehmen in elf europäischen Ländern aktiv, doch entfallen auf die TV-Tätigkeiten Deutschland und Frankreich fast 52 Prozent des Umsatzes. In Deutschland hat die RTL Group in den ersten beiden Monaten dieses Jahres einen Rückgang des TV-Werbeumsatzes von 2,8 Prozent verbucht. Gleichwohl ist das Unternehmen optimistisch, hier bis Ende des Jahres einen Zuwachs von zwei bis drei Prozent zu erzielen.

RTL Group ist im April 2000 aus der Fusion von CLT-Ufa und Pearson TV entstanden. Derzeit verfügt das Unternehmen über 22 Fernsehsender (RTL, Channel 5) und 18 Radiostationen in Europa. Mit Pearson wurde ein wichtiger Inhalte-Anbieter gewonnen, der 160 Fernsehprogramme in 35 Ländern produziert. Ein Rückschlag ist allerdings der Rücktritt des ehemaligen Pearson TV-Chefs Richard Eyre, der im neuen Konzern für Strategie und Inhalte verantwortlich war. Vor wenigen Wochen hat Bertelsmann den 30-prozentigen Anteil der Groupe Bruxelles Lambert an RTL Group übernommen und hält damit 60 Prozent.

fmd

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