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RÜCKBLICK: Zwischen Tugend und Habgier

Schlagworte für gewissermaßen moralische Ansprüche einer Gesellschaft wechseln so häufig wie die Moden. Wie das Rheingold-Institut darlegt, standen in den 50er Jahren Fleiß und Strebsamkeit ganz oben.

Schlagworte für gewissermaßen moralische Ansprüche einer Gesellschaft wechseln so häufig wie die Moden. Wie das Rheingold-Institut darlegt, standen in den 50er Jahren Fleiß und Strebsamkeit ganz oben. Auch zählten Tugendhaftigkeit und Höflichkeit in der damaligen Bundesrepublik noch etwas. Ein Jahrzehnt später wandelte sich die Gesellschaft rasant – ganz im Zeichen von Rebellion und sexueller Revolution. Instanzen wie die Kirche oder die Politik verloren an Autorität. Freiheit und Selbstbestimmung waren bis weit in die 70er Jahre die Schlagworte. Die Vorstellung von der freien Gesellschaft fand in den 80er Jahren schließlich ihre Zuspitzung in einer Leistungsgesellschaft. Egoismus und Profitorientierung standen an erster Stelle. Die Wirtschaft löste die Politik als moralische Instanz ab, meint das Rheingold-Institut. Das auslaufende Jahrtausend war geprägt von Gewinnmaximierung – finanziell und in der Freizeit. Die Begriffe Spaßgesellschaft und Werteverlust machten die Runde, denn nichts, was in der Generation der Eltern noch etwas galt, schien Bestand zu haben. Wie ein Gegenentwurf muten nun die Werte an, die für die meisten Menschen in diesem Jahrzehnt offenbar an erster Stelle stehen: Ehrlichkeit, Verantwortung und Zuverlässigkeit. Tsp

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