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Rückruf-Aktion: Defekte Akkus bei Toshiba-Notebooks

Der japanische Elektronikkonzern Toshiba muss weltweit 340.000 neue Laptops zurückrufen. Die Akkus könnten zum Teil nicht wiederaufgeladen werden und geben keinen Strom ab.

Nach den US-Computerkonzernen Dell und Apple ruft nun auch der japanische Hersteller Toshiba weltweit Laptop-Akkus von Sony zurück. Insgesamt sind 340.000 Laptops betroffen, die zwischen März und Mai verkauft wurden. Tokio/Neuss - Die Akkus könnten teils nicht wiederaufgeladen werden und gaben keinen Strom ab. Im Unterschied zu den Dell- und Apple-Geräten bestehe aber keine Rauch- oder Brandgefahr. Wie eine Toshiba-Sprecherin ergänzte, sind in Europa 150.000 Geräte betroffen. Eine Zahl für Deutschland konnte sie nicht nennen.

Nach Unternehmensangaben sind die defekten Batterien in Laptops der Modellreihen Equium A, Equium M, Satellite A, Satellite M, Satellite Pro A, Satellite Pro M und Tecra A installiert. Unter der Internetadresse http://support.toshiba-tro.de/kb0/TSB6801J10007R01.htm finden sich auch auf Deutsch Informationen für die betroffenen Kunden. Sie können dort eine Software herunterladen, die die Akkus ihrer Laptops überprüft. Wird ein Defekt festgestellt, erscheint dann direkt eine weitere Website, auf der der kostenlose Austausch der Batterien eingeleitet werden kann. Als Alternative könne auch ein Toshiba-Fachhändler kontaktiert werden, sagte die Unternehmenssprecherin.

Kosten der Aktion noch unklar

Wieviel die Austauschaktion kosten wird, wurde zunächst nicht bekannt. Weder Toshiba noch Sony machten dazu Angaben. Dell und Apple hatten erst kürzlich insgesamt rund sechs Millionen Sony-Akkus zurückgerufen, die sich überhitzen und im schlimmsten Fall den Computer in Brand setzen können. Sony erwartet wegen der Rückrufe bei den beiden US-Konzernen bereits Einbußen von rund 260 Millionen Dollar (rund 205,3 Millionen Euro). Ein Sony-Sprecher in Japan sagte, die Probleme mit den an Toshiba gelieferten Akkus würden noch untersucht. Allerdings sei die Wahrscheinlichkeit gering, dass noch weitere Computerhersteller von dem selben Problem betroffen sein könnten.

Für Sony ist die neue Rückrufaktion ein weiterer harter Schlag. Der japanische Konzern befindet sich schon seit längerem in Schwierigkeiten, unter anderem wegen der Verschiebung des Starts seiner Spielekonsole PlayStation 3. Das Unternehmen ist allerdings nach einem harten Sanierungskurs und der Streichung von 10.000 Stellen derzeit in der Gewinnzone. Die neue Rückrufaktion schickte die Sony-Aktie am Dienstag in Tokio auf Talfahrt. Der Kurs sank um 0,8 Prozent auf 4930 Yen (33 Euro). Die Toshiba-Aktie kletterte dagegen um 0,5 Prozent auf 796 Yen. Während Sony Akkus an Toshiba liefert, sind die beiden Konzerne ansonsten erbitterte Rivalen, derzeit vor allem im Kampf um die Vorherrschaft bei den DVD-Nachfolgesystemen. (tso/AFP)

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