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Barbie

© AFP

Rückrufaktionen: Mattel übernimmt Verantwortung für fehlerhaftes Spielzeug

Bisher galten die chinesischen Spielzeug-Hersteller als alleinige Urheber der großen Rückrufaktionen von Mattel. Doch heute übernahm der US-Konzern die Hauptverantwortung für den Skandal. Eigene Designfehler hätten zu einem Großteil der Mängel geführt.

Mattel-Manager Thomas Debrowski entschuldigte sich bei einem Treffen mit dem Chef der chinesischen Qualitätskontroll-Behörde, Li Changjiang, für die Probleme. "Ich entschuldige mich bei Ihnen persönlich und dem chinesischen Volk sowie all den Kunden, die das Spielzeug gekauft haben." Li sagte, von den gut 21 Millionen Spielzeugen seien 13 Prozent wegen bleihaltiger Farbe, 87 Prozent aber wegen Designfehler von Mattel zurückgerufen worden.

Es sei "sehr wichtig" zu verstehen, dass die große Mehrheit dieser Produkte zurückgerufen werden musste, weil Mattel Fehler beim Design gemacht habe und nicht etwa die chinesischen Lieferanten bei der Herstellung, sagte der Mattel-Manager in Peking. "Wir verstehen die Auswirkungen, die dies auf den Ruf der chinesischen Hersteller hat, sehr gut", sagte Debrowski. China hatte schon zuvor vor allem Mattel-Designfehler für die Rückrufe verantwortlich gemacht.

Schwerer Imageschaden für China-Exporte

Der Spielzeugkonzern hatte in diesem Sommer drei Mal Spielzeug zurückrufen müssen, das zum Teil in China hergestellt wurde, auch in Deutschland waren hunderttausende Produkte betroffen, unter anderem Barbie-Accessoires. Als Probleme hatte der Konzern einen zu hohen Bleigehalt in der Farbe oder lose Magneten festgestellt. Die Spielzeug-Rückrufe hatten weltweit Empörung ausgelöst und Besorgnis bei vielen Eltern. Für China, das sich auf dem Weg zur größten Exportnation der Welt befindet, droht die Rückrufwelle zu einem schweren Imageschaden zu führen.

Der chinesische Qualitätsbehörden-Chef Li sagte, er sei erfreut darüber, dass Mattel eingestanden haben, dass 87 Prozent der Rückrufe auf Designfehler zurückzuführen seien und nur 13 Prozent auf bleihaltige Farbe, die von den chinesischen Herstellern verwendet wurde. "Ich hoffe, dass es durch unsere Zusammenarbeit und gemeinsame Anstrengungen möglich sein wird, mehr Spielzeuge von hoher Qualität für Kinder auf der ganzen Welt zu liefern", sagte Li.

22 Milliarden Spielzeuge aus China

China geht derzeit scharf gegen Hersteller vor, bei denen Qualitätsmängel an den Spielzeugen festgestellt werden. So wurden inzwischen bereits die Lizenzen von rund 300 Herstellern eingezogen. China ist der weltweit größte Exporteur von Spielzeugen und hat im vergangenen Jahr rund 22 Milliarden Spielzeuge ins Ausland geliefert, was rund 60 Prozent der weltweiten Produktion entspricht.

Der in China mit 450 Experten vertretene TÜV Süd hatte am Mittwoch angekündigt, er werden künftig bei der Kontrolle von Produkten eng mit der chinesischen Qualitätsbehörde kooperieren. Dabei sollen europäische Standards in die Kontrollen der chinesischen Behörde aufgenommen werden. (mit AFP)

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