zum Hauptinhalt

Ruhezeiten: Mehr Sicherheit im Kraftverkehr

Seit heute gilt eine Neuregelung zu den Ruhe- und Lenkzeiten von Kraftfahrern. Experten befürchten einen Preisanstieg durch das EU-Gesetz. Der Branchenverband zeigt sich erbost, doch für die Fahrgäste dürfte die gewonnene Sicherheit schwerer wiegen.

Berlin/Brüssel - Die Verlängerung der Ruhepausen für Bus- und Lastwagenfahrer könnte nach Meinung von Experten zu einem Preisanstieg bei Busreisen und zu einem Stellenabbau in der Branche führen. Die von der EU zur Erhöhung der Sicherheit im Straßenverkehr eingeführten neuen Lenk- und Ruhezeiten traten am Mittwoch in Kraft. Die wöchentliche Fahrzeit wird nun auf maximal 56 Stunden begrenzt. Busreisen könnten sich dadurch um rund zehn Prozent verteuern, kleinere Unternehmen auf Grund neuer Kostenbelastungen vom Markt verschwinden, warnte der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) in Berlin.

Nach sechs Arbeitstagen müssen Fahrer neuerdings zudem einen Tag ruhen. Bislang durften sie bis zu zwölf aufeinander folgende Tage lang hinter dem Steuer sitzen. Außerdem müssen Fahrer innerhalb von 24 Stunden eine Ruhepause von neun statt bisher acht Stunden einlegen.

"Hier wird mit falschen Begründungen an einer gesamten Branche vorbei reglementiert", sagte bdo-Sprecher Martin Kaßler. Nach Begründung der EU-Kommission soll die Regelung zu mehr Sicherheit auf Europas Straßen führen. Nach Aussage des bdo spielen Lenkzeitüberschreitungen bei Unfällen aber keine Rolle. Zudem sei es für viele Busunternehmer unsicher und für die Fahrgäste unattraktiv, einen fremdsprachigen Busfahrer als "Ersatzpersonal" im Ausland einzusetzen. Rund 600 Busunternehmer hatten jüngst vor dem Gebäude der EU-Kommission in Brüssel gegen die neuen Ruhezeiten demonstriert. (tso/dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false