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Russischer Ölkonzern: Lukoil will Deutschland nicht versorgen

Mehr Geld bitte: Um einen höheren Preis zu erzielen, hat der russische Ölkonzern Lukoil die Belieferung von Deutschland gestoppt - nicht zum ersten Mal. Bereits im vergangenen Jahr kam es zu einer ähnlichen Maßnahme, da die Öllieferungen dem Konzern nicht lukrativ genug erschienen.

Der russische Erdölkonzern Lukoil hat die Lieferungen für Deutschland ausgesetzt. "Wir sind mit dem Preis nicht zufrieden", sagt ein Unternehmenssprecher am Dienstag der Nachrichtenagentur RIA-Nowosti. Nach Angaben des Sprechers hätte Lukoil im Februar 520.000 Tonnen Erdöl an Deutschland liefern sollen.

Es ist bereits das zweite Mal innerhalb eines Jahres, dass Lukoil seine Lieferungen an Deutschland über die Pipeline "Druschba" (Freundschaft) stoppt. Nach Schätzungen belief sich der russische Jahresexport an Öl nach Deutschland zuletzt auf knapp 40 Millionen Tonnen. Mit der Lieferunterbrechung verstoße Lukoil aber nicht gegen geltende Abmachungen mit deutschen Abnehmern. Es gebe mit den Raffinerien in Deutschland keine langfristigen Verträge, teilt der nach Rosneft zweitgrößte russische Ölkonzern mit.

Russland hält sich dennoch für zuverlässig

Für März sei wieder die vereinbarte Exportmenge für Deutschland eingeplant. Im vergangenen Sommer hatte Lukoil bereits seine Öllieferungen nach Deutschland vorübergehend gedrosselt, um einen höheren Preis zu erzielen. Damals war die Liefermenge um etwa ein Drittel reduziert worden. Teilmengen wurden über das baltische Pipelinesystem umgeleitet. Vorausgegangen war nach russischen Medienberichten ein Streit mit dem Zwischenhändler Sunimex über die Lieferkonditionen. Zudem hatte Lukoil argumentiert, erhöhte Transitgebühren durch Weißrussland machten den Export unrentabel.

Schon zum Jahresbeginn 2007 waren die russischen Ölexporte durch Weißrussland wegen eines Subventionsstreits mit Minsk für drei Tage unterbrochen worden. Neben dem Öl gab es in den vergangenen Jahren auch Streit wegen gedrosselter russischer Gasexporte durch die Ukraine. Die russische Führung hat ungeachtet der Kritik aus dem Westen bekräftigt, dass sie ein zuverlässiger Energielieferant sei und ihren Rohstoffreichtum nicht für politische Zwecke missbrauche. (ck/dpa/AFP)

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