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Wirtschaft: Russland tilgt Schulden vorzeitig

Steinbrück bekommt 1,3 Milliarden Euro

Sankt Petersburg - Russland wird Deutschland einen Teil seiner Schulden vorzeitig zurückzahlen. Beide Länder hätten sich am Rande des G-8-Finanzministertreffens in Sankt Petersburg auf eine Summe von 1,3 Milliarden Euro geeinigt, sagte ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums. Gegenwärtig schuldet Russland Deutschland noch 7,7 Milliarden Euro. Über die verbleibende Summe wurde nach Angaben des Ministeriumssprechers keine Übereinkunft erzielt.

Die deutsche Seite ist an einer raschen Begleichung der gesamten ausstehenden Forderungen wenig interessiert, weil dadurch Zinsen verloren gehen. Im Finanzministerium besteht zudem die Sorge, dass eine zu hohe Einmalzahlung Begehrlichkeiten in der großen Koalition nach weiteren Ausgaben wecken könnte. Russland, das von seinen hohen Energieeinkünften profitiert, will seine Schulden hingegen so schnell wie möglich tilgen. Im vergangenen Jahr hatte das Land bereits 15 Milliarden Dollar Schulden vorzeitig an die wichtigsten Gläubigerstaaten zurückgezahlt, darunter sechs Milliarden Dollar an Deutschland.

Keine Einigung erzielten die G-8-Finanzminister bei einem geplanten Impfprogramm für die ärmsten Länder. Geplant war eine Abnahmegarantie der Industriestaaten für die Pharmaindustrie, wenn diese neue Impfstoffe gegen bestimmte Krankheiten entwickeln. Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) sagte, angesichts der Haushaltslage sehe er keinen finanziellen Spielraum für eine Beteiligung an dem Projekt.

Besorgt zeigten sich die Finanzminister über den Höhenflug der Energiepreise. In einer Erklärung riefen sie zu mehr Transparenz und Stabilität auf den Energiemärkten auf. awm/AFP/dpa

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