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 Sanktionen und der geringe Ölpreis machen Moskau zu schaffen. Droht der russischen Wirtschaft für Jahre die Rezession?

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Russland: Und die Wirtschaft schrumpft und schrumpft

Sanktionen und Ölpreisverfall machen der russischen Wirtschaft zu schaffen. Die Weltbank erwartet nun für 2015 einen BIP-Rückgang um 3,8 Prozent.

Russland droht nach Einschätzung der Weltbank eine langwierige Rezession. Die Konjunkturaussichten hätten sich wegen der Sanktionen des Westens und des Ölpreisverfalls deutlich eingetrübt, hieß es in einem am Mittwoch vorgelegten Bericht des Instituts. Darin wird für dieses Jahr einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 3,8 (Dezember-Prognose: minus 0,7) Prozent und für 2016 ein Minus von 0,3 (plus 0,3) Prozent vorausgesagt. Die mittelfristigen Wachstumsperspektiven werden als düster beschrieben. “Die hauptsächliche Herausforderung für Russland ist der anhaltende Mangel an Investitionen“, erläuterte Weltbank-Expertin Birgit Hansl.

Sanktionen noch bis 2016 in Kraft?

Russland bezieht einen großen Teil seiner staatlichen Einnahmen aus dem Öl-Export. Die Prognosen der Bank beruhen auf der Annahme, dass sich der Ölpreis in den kommenden zwei Jahren allenfalls geringfügig erholen wird. Im unwahrscheinlicheren Falle eines deutlichen Anstiegs würde die Rezession 2015 entsprechend schwächer ausfallen, geht aus dem Bericht hervor. Die im Zuge der Ukraine-Krise gegen Russland verhängten Sanktionen dürften demnach noch bis 2016 in Kraft bleiben. Selbst nach einer Aufhebung könnten sie auf längere Sicht schädliche Folgen nach sich ziehen, warnte die Weltbank.

Nur ein kleiner Durchhänger

Die Regierung in Moskau gibt sich dagegen deutlich optimistischer. Sie erwartet nach einem kräftigen Durchhänger in diesem Jahr wieder eine klares Wirtschaftswachstum im kommenden. Wirtschaftsminister Alexei Uljukajew prognostizierte für 2015 einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um drei Prozent und für 2016 ein Plus von deutlich über zwei Prozent. Das russische Statistikamt bestätigte am Mittwoch die Daten für 2014. Demzufolge legte das BIP um 0,6 Prozent zu.
Im Schlussquartal verlangsamte sich das Wachstum auf 0,4 von 0,9 Prozent im dritten Quartal. (Reuters)

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