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Wirtschaft: RWE will sich in Zukunft konsequenter an den Kunden orientieren

ESSEN (ews/HB). Die Sichtweise bei der RWE AG, Essen, wird um 180 Grad gedreht.

ESSEN (ews/HB). Die Sichtweise bei der RWE AG, Essen, wird um 180 Grad gedreht. "Wir werden den Konzern klar am Kunden ausrichten." Dietmar Kuhnt, Vorstandsvorsitzender des größten deutschen Energieunternehmens erläuterte am Donnerstag seinem Aufsichtsrat unter Führung von Friedel Neuber (Westdeutsche Landesbank) die Strategie weg von der Verteilermentalität hin zum Markt mit der einzigen relevanten Größe, dem Preis. Im Mittelpunkt der neuen Vision steht die Konzentration auf die Energie und energienahe Aktivitäten auf internationaler Ebene. Mit der "Bündelung der Kräfte" in diesen Kernfeldern werde Mehrwert geschaffen, der Aktionären, Kunden und Mitarbeitern zugute komme, heißt es bei RWE. Neben dem Bereich Energie und energienahen Geschäftsfeldern sollen nur noch solche Arbeitsgebiete weiterbetrieben werden, die finanziell unabhängig und attraktiv seien. Welche dies sein werden, sagte Kuhnt nicht."Wir werden konsequent die Stärken unserer Unternehmensgruppe ausspielen, indem wir die erheblichen Größen -und Verbundvorteile nutzen", kündigte Kuhnt an. Die bereits eingeleitete Internationalisierung des Konzerns werde weiter forciert, so der RWE-Vorstand. Erhebliche Wachstumschancen rechne sich das Unternehmen insbesondere durch die wachsende Liberalisierung auf den Märkten für leitungsgebundene Energien aus.Der relevante Markt in Europa wird von Fachleuten auf eine Billion DM Umsatz geschätzt, wovon noch 70 Prozent auf mehrere tausend kleine und mittlere sowie kommunale Unternehmen entfallen. Nach der französischen Electricité de France (Marktanteil 5,3 Prozent), der italienischen Enel (3,9 Prozent), Suez/Lyonaise (2,4 Prozent) belegt RWE Rang 4 mit 2,3 Prozent Marktanteil. Der nächstgrößte deutsche Konkurrent, die Veba AG, Düsseldorf, liegt auf Platz 12 mit 1,6 Prozent.Zum wertorientierten Ansatz gehört für Kuhnt auch die weitere Stärkung der Stammaktie, nachdem schon im Vorjahr die Mehrfachstimmrechte der kommunalen Aktionäre abgeschafft worden waren. Daher soll die Hauptversammlung am 18. November den Vorstand ermächtigen, 55 Mill. Stück von insgesamt von 84 Mill. Stück Vorzugsaktien zurückkaufen zu können. Dies würde rund zehn Prozent des Grundkapitals von 2,77 Mrd. DM entsprechen. Für diese Aktion müßte ein Betrag zwischen 3,2 und 3,5 Mrd. DM aufgewendet werden. Die Stammaktie würde dadurch weiter aufgewertet, weil sich die geringere Zahl der Papiere positiv auf das Ergebnis je Aktie auswirke, heißt es in einer Ad-hoc-Mitteilung. Schon im Vorfeld der Aufsichtsrats-Sitzung war das RWE-Papier unter den Tagessiegern an der Börse mit einem Plus von 2,5 Prozent am Mittwoch.Die Beteiligungen des Konzerns bei dem größten deutschen Baukonzern Hochtief AG und bei dem Druckmaschinenhersteller Heidelberger Druck stünden nicht auf der Verkaufsliste. "Wir können jedoch keine Zugehörigkeitsgarantie zu dem Konzern geben", sagte ein Sprecher. In den kommenden Monaten sei die organisatorische Umsetzung der neuen Konzernstrategie geplant, hieß es.

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