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Sachalin II: Russische Umweltbehörde verklagt Shell

Wegen mutmaßlicher ökologischer Risiken will die russische Naturschutzbehörde per Gerichtsklage den Shell-Konzern zur Einstellung seines Öl- und Gasförderprojekts vor der Insel Sachalin zwingen.

Moskau - Wie die Behörde mitteilte, verlangt sie in der Klage, dass dem britisch-niederländischen Konzern die Genehmigung für das so genannte Projekt Sachalin II im Nachhinein wieder entzogen wird. Shell war in den vergangenen Monaten in Russland wegen der mutmaßlichen Umweltbelastungen durch das Projekt unter wachsenden Druck geraten. Verschiedene russische Umweltbehörden führen ins Feld, dass der Pipeline-Bau, der Wasserverbrauch und die Rodungen im Rahmen des Projekts das Ökosystem der im äußersten Nordosten gelegenen Insel gefährdeten.

Sachalin II ist mit einem Investitionsvolumen von 20 Milliarden Dollar (15,6 Milliarden Euro) eines der weltweit größten Öl- und Gasförderprojekte. Angeführt wird es mit einem Anteil von 55 Prozent von der Royal Dutch Shell. Daneben beteiligt sind die japanischen Unternehmen Mitsui (25 Prozent) und Mitsubishi (20 Prozent). Analysten gehen davon aus, dass der von den Umweltbehörden erzeugte Druck darauf zurückzuführen ist, dass Gespräche über einen Einstieg des russischen Energieriesen Gasprom in das Projekt geplatzt waren. Gasprom strebt einen Anteil von 25 Prozent an Sachalin II an. In der jetzt eingereichten Klage verlangt die Naturschutzbehörde Rosprirodnadsor, dass das Projekt gestoppt wird, bis ein neues Umweltgutachten vorliege und das Ausbleiben "aller Verstöße gegen das Umweltrecht" garantiert sei. (tso/AFP)

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