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Säumige Beitragszahler schulden den gesetzlichen Krankenkassen 1,54 Milliarden Euro.

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Säumige Beitragszahler: Krankenkassen fehlen 1,53 Milliarden Euro

1,53 Milliarden Euro: Dieses Geld könnte den gesetzlichen Krankenkassen zusätzlich zur Verfügung stehen - wenn die Beitragszahler gezahlt hätten. Laut Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung sind die Außenstände spürbar gewachsen.

Säumige Beitragszahler schulden den gesetzlichen Krankenkassen eine immer größer werdende Milliardensumme. Insgesamt gibt es nach den jüngsten Zahlen einen Rückstand von 1,53 Milliarden Euro, teilte der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) der Nachrichtenagentur dpa in Berlin auf Anfrage mit. Diese Ausstände vom Februar waren allein binnen eines Monats spürbar gewachsen. Im Januar waren es laut Verband noch 1,44 Milliarden Euro.

Ende 2011 hatte sich der Fehlbetrag noch auf rund 1,2 Milliarden Euro belaufen. Im August 2011 hatten 638 000 Versichertenkonten Rückstände von gut einer Milliarde Euro aufgewiesen. Ein großer Teil der säumigen Zahler war nach Einführung der Versicherungspflicht 2007 in die gesetzliche Krankenversicherung zurückgekehrt. Allein von ihnen stehen laut Verband 466 Millionen Euro aus. Diese Beiträge hatte vormals das Sozialamt übernommen.

„Die Einführung der Versicherungspflicht bedeutete nicht, dass die Mitglieder ihre Beiträge auch zahlen können“, sagte Verbandssprecherin Ann Marini. Auch weitere freiwillig versicherte Selbstständige sind unter den säumigen Zahlern. Die meisten der Versicherten, die den Krankenkassen Geld schulden, gelten als arm.

Bei den Kassen gibt es in der Regel gestaffelte Mahnverfahren. Säumige Zahler werden oft mehrere Male angeschrieben, wie es bei den Versicherungen hieß. Zuletzt versuchen die Hauptzollämter als Inkassostellen des Bundes und anderer öffentlich-rechtlicher Einrichtungen das Geld einzutreiben. Hierbei versuchen Vollziehungsbeamte im Außendienst dafür zu sorgen, dass Schuldner die ausstehende Beiträge entrichten. Wenn die Betroffenen allerdings wenig Mittel haben, gebe es auch nichts zu holen, hieß es in Kreisen einzelner Krankenkassen. (dpa)

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